

Grund zur Freude gab’s vergangene Woche bei den Görlitzer Sammlungen und ihrem Förderverein. Die Crowdfunding-Aktion, mit der ein lange als verschollen geltendes Gemälde zurück nach Görlitz geholt werden soll, war erfolgreich. Schon neun Tage vor Ablauf waren die 4000 Euro am 13. Juni zusammengekommen. Kunsthistoriker Kai Wenzel freute das natürlich auch: „Wir sind gerade selbst überrascht, wie erfolgreich die Aktion verlaufen ist. Waren wir Ende letzter Woche noch froh, die 50-Prozent-Marke geknackt zu haben, kam die zweite Hälfte der Summe binnen weniger Tage zusammen.“
Die Daten werden von der Good Conversations gGmbH (einer Tochtergesellschaft von ZEIT ONLINE) erhoben und verarbeitet.
Die Aktion läuft noch bis morgen. Danach wird das bis dahin eingegangene Geld an den Förderverein „Freunde der Görlitzer Sammlungen“ ausgezahlt. Das ist der Eigenanteil, der aufgebracht werden muss, um Fördergelder für den Restbetrag abrufen zu können. 20.000 Euro müssen für den Rückkauf des Gemäldes von Anton Graff, das das unvollendete Bildnis einer jungen Frau zeigt, aufgebracht werden. Es ging nach der Auslagerung 1943 in den Kriegswirren verloren und tauchte nun auf dem Kunstmarkt wieder auf. Juristische Mittel für den Rückerhalt eines solchen Kriegsverlustes gibt es nicht. Einzige Möglichkeit, es wieder nach Görlitz zurückzuholen, ist ein Rückkauf.
Sobald das gesamte Geld zur Verfügung steht, begibt sich Kai Wenzel auf den Weg, um das Bildnis der unvollendeten Schönen wieder nach Görlitz zu bringen. Das Gemälde soll nach seiner Rückkehr in der zweiten Etage des Barockhauses für die Öffentlichkeit dauerhaft zu sehen sein.