Handball-Paar: Sie zweite, er vierte Liga
Nach 60 Minuten steht es an dem Samstag 31:27. Die Halle in Großröhrsdorf tobt. Die Rödertalbienen haben ihren achten Saisonsieg in der Tasche, und Brigita Ivanauskaite war an dem Ergebnis nicht ganz unschuldig. Neun Treffer und eine Reihe toller Anspiele steuerte die 1,85 Meter hohe Rückraumspielerin gegen die TG Nürtingen bei. »Mir gefällt es gut hier, wir sind eine tolle Truppe«, sagte die sympathische Blondine nach dem Abpfiff. Sie kam über Dragunas Klaipeda (Litauen) und den FK Frederikstad (Norwegen) in die sächsische Provinz und steht inzwischen schon seit anderthalb Jahren bei den Rödertalbienen unter Vertrag. In ihrem Heimatland hat sie als beste litauische Spielerin 2015 / 2017 und Torschützenbeste auf sich aufmerksam gemacht. Die heute 20-Jährige weckte aber auch das Interesse von Benas Vaicekauskas, 23 Jahre jung und Schlussmann bei Lok Pirna. Wo sich beide kennengelernt haben, verrät Benas nicht. »Es war jedenfalls nicht beim Handball«, lacht der Torhüter der SG Pirna Heidenau. Wenn er Zeit hat, besucht er die Heimspiele seiner Freundin. »Mir war es wichtig in der Nähe von Brigita zu spielen. Da wir beide in Pirna wohnen, kam das Angebot von Pirna wie gerufen«, erzählt er. Benas Vaicekauskas stand ebenfalls beim litauischen Meiser Dragunas Klaipeda zwischen den Pfosten. „Benas ist eine absolute Bereicherung und ein starker Rückhalt für uns«, lobt ihn sein Trainer Dusan Milicevic. An dem Wochenende lief es jedenfalls wie geschmiert für die »Handballfamilie Ivanauskaite/ Vaicekauskas«. Die Eisenbahner konnten bei Concordia Delitzsch ein 25:23 feiern. Bleibt bei den Trainingseinheiten und dem Punktspielbetrieb überhaupt noch Zeit für Zweisamkeit? »Na klar. Wir bummeln gern durch Pirna und Dresden«, verrät Benas. Im Urlaub fahren beide gern zu Benas Mutter nach Litauen.