Wenig Miteinander im Straßenverkehr
Schlechte Noten gab es beim Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) für Freital. Dabei hatte im vergangenen Jahr die Mehrheit der Befragten angegeben, im Straßenverkehr gestresst zu sein. Einige berichteten sogar von einer aggressiven Grundstimmung gegenüber Radfahrern in der Weißeritzstadt. Nur reichlich 20 Prozent gaben an, dass Autofahrer sie mit ausreichend Abstand überholen.
Beim alle zwei Jahre vorgenommenen Fahrradklima-Test legte der ADFC 2024 diesmal sein Augenmerk auf das Miteinander im Straßenverkehr. Bei drei von fünf dieser zusätzlichen Fragen schneidet Freital schlechter ab als der Bundesdurchschnitt.
Hinterer Platz trotz städtischer Investitionen
Von 39 sächsischen Städten erreichte Freital gerade mal Platz 32. »83 Prozent der Menschen auf dem Rad fühlen sich gefährdet«, fasst Konrad Krause, Geschäftsführer vom ADFC in Sachsen, die Daten zusammen. 77 Prozent stimmten gar der Aussage zu, dass man auf Radwegen und Radstreifen nicht sicher fahren könne. 91 Prozent bemängelten, dass Radwege oftmals zu schmal sind. Von Konflikten mit Fußgängern berichteten dagegen nur die Hälfte der Radfahrer. In einer Schulnotenskala von eins bis sechs erreicht Freital bei den Radfahrern die Note 4,2.
Allerdings hatte die Stadt seit zwei Jahren Geld ins Radwegenetz und den Service für Radfahrer gesteckt. So gibt es am Bahnhof Potschappel elf überdachte Einstellboxen für Fahrräder und ein weiteres Teilstück des Weißeritztalradweges zwischen dem »Goldenen Löwen« und der Deubener Straße wurde zum Jahresanfang fertig gestellt. »Bei der 2024 abgeschlossenen Befragung spielten sie noch keine Rolle«, gab Konrad Krause zu.
Darüber hinaus wurden an der Dresdner Straße neue und zusätzliche Angebotsstreifen markiert. Geplant ist, auch in anderen Teilabschnitten der Dresdner Straße einen solchen Streifen aufzubringen, hauptsächlich in Fahrtrichtung Tharandt.
Touristische Infrastruktur für Radfahrer
Positiv ist zu vermerken: Freital verfügt über touristische Radwege mit Hinweisschildern, Bänken und Rastplätzen. So lädt der Edgar-Rudolph-Weg Richtung Kesseldorf oder der alte Bahndamm der Windbergbahn in Richtung Bannewitz zum Fahren ein. Als positiv nahmen die Befragten wahr, dass Freitals Stadtzentrum gut mit dem Fahrrad zu erreichen ist und zahlreiche Wegweiser für Radfahrer die Entfernungen anzeigen. Kein größeres Problem scheint das Thema Diebstahl zu sein. Mit nur 34 Prozent liegt Freital damit unter dem sächsischen Durchschnitt von 67 Prozent.
Sicheres Gefühl für alle nötig
»Sichere Radwege an der Dresdner Straße, mehr Geschwindigkeitsüberwachung und eine auf Sicherheit ausgerichtete Verkehrsplanung sind dringend nötig«, so Konrad Krause an die Adresse der Stadtverwaltung. So sollten sich Menschen aller Altersgruppen – nicht nur sportliche Rennradfahrer – auf der Straße wohlfühlen.

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