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„Es ist eben doch gegangen“

27. Jahrgang von „Sandstein & Musik“ startet am 23. März in Pirna
Ludwig Güttler ist nicht nur künstlerischer Leiter des Festivals, sondern tritt auch mehrfach als Solist und mit seinen Ensembles auf. Foto: Archiv/D. Förster

Ludwig Güttler ist nicht nur künstlerischer Leiter des Festivals, sondern tritt auch mehrfach als Solist und mit seinen Ensembles auf. Foto: Archiv/D. Förster

Das 27. Festival „Sandstein & Musik“  steht unter dem Motto „Schätze unserer Heimat“ und präsentiert vom 23. März bis 8. Dezember 29 Konzerte in den schönsten Kirchen und Konzerthäusern der Sächsischen Schweiz und des Landkreises. Eine gewisse Genugtuung war dem künstlerischen Leiter des Festivals, Prof. Ludwig Güttler, schon an anzumerken. Als 1993 das Festival aus der Taufe gehoben wurde, war der Gegenwind groß und die Vorurteile, auch in den Kommunen und bei manchen Bürgermeistern. Der Tenor: so was geht nicht in der Region. „Es ist eben doch gegangen“, frohlockt Ludwig Güttler. „Wir haben uns mit dem Festival den Raum der Sächsischen Schweiz  erschlossen, haben Menschen unsere Musik nahe gebracht “.  Welche Schätze – sowohl musikalisch als auch architektonisch und kulturell im weitesten Sinne – sichtbar und hörbar wurden, zeigte sich in den vergangenen 26 Jahren in vielfältiger Weise. Dank des Festivals gelang es zudem auch heutige Spielstätten zu sanieren bzw. die Förderung anzuschieben, wie z. B. das Rittergut Limbach und der Marie Luise-Stolln in Berggießhübel.  Ohne das Aushängeschild „Sandstein & Musik“ wäre manches nicht möglich gewesen. Und dank Ludwig Güttler konnte „Sandstein & Musik“ jedes Jahr  mit hochkarätigen Künstlern, manch neuem Namen und einem breit gefächerten musikalischem Spektrum aufwarten. „Sandstein & Musik‘ hat sich heute zu einer Marke etabliert, zog in den 26 Jahren  knapp 200.000 Besucher an. Für uns als Enso ist das Festival  ein Leuchtturm in der Kulturregion und deshalb nicht verwunderlich, dass wir von Beginn an Sponsor sind“, hebt Dr. Birgit Wetzel, Marketingchefin der Enso hervor. Das nun das 27. Festival unter dem Motto „Schätze unserer Heimat“ steht ist nur folgerichtig. Musikalisch setzt Ludwig Güttler  auf eine Mischung von Bewährtem und Neuem sowie auf stilistische Breite – ein Konzept, das sich in der Vergangenheit bewährt hat. Das Spektrum reicht von Musik für Harfe solo bis zur Salonmusik, von barocken Orgelwerken bis zu Blechbläserensembles, vom klassischen Streichquartett bis zum klangexperimentellen Stahlquartett, von barocker Unterhaltung bis zum Tangoensemble, vom Kunstlied bis zu Evergreens der Filmgeschichte.  Eröffnet wird das Festival traditionell mit Ludwig Güttler und den Virtuosi Saxoniae in der Marienkirche Pirna. Seinen klangvollen Abschied findet es wieder am 7. und 8. Dezember, ebenfalls in St. Marien mit der  Sächsischen Bläserweihnacht und da hatte der Meister im Dezember 2018 angekündigt, dass er 2019 mit den Besuchern die 3. und 4. Strophe von „Es ist ein Ros entsprungen“  einstudieren wird. Neben diesem Ausblick auf ein wunderschönes Musikjahr kann der Verein „Sandstein & Musik“, der Träger des Festivals ist, auch entspannter in die Zukunft blicken, denn erstmals seit 26 Jahren wird es vom Freistaat  eine institutionelle Förderung geben. „Unseren Jahresetat von rund 280.000 Euro haben wir immer zu 80 Prozent mit Sponsorengeldern, vielen kleinen Spenden und aus eigenen Kräften abgesichert. Das war jedes Jahr ein Kraftakt. Vieles war nur möglich dank Unterstützung der zahlreichen ehrenamtlichen Helfer im Landkreis“, betont Klaus Brähmig. Nun wurden dem Festival zusammen mit den Internationalen Schostakowitsch Tagen in Gohrisch eine Förderung von 200.000 Euro in Aussicht gestellt. „Die Wertschätzung, die uns das Publikum entgegenbringt, scheint nun auch bei der Politik in Sachsen angekommen zu sein. Der Wert der Musik für die Gesellschaft im Ganzen ist  so wieso unschätzbar hoch“, ist Prof. Güttler überzeugt.  Ab 2019 werden beide Festivals durch Steuermittel aus dem Landeshaushalt mitfinanziert. Beide Trägervereine – Sandstein und Musik e. V. und Schostakowitsch in Gohrisch e. V. – haben  dafür eine übergeordnete  Struktur gegründet, die gemeinnützige Gesellschaft „FestivalKultur Sächsische Schweiz gGmbH“.                                                                                                                                              „Dies ist quasi das Dach unter dem beide Vereine aber selbstständig arbeiten. Ich bleibe weiter Vereinsvorsitzender und auch unser künstlerischer Leiter, Ludwig Güttler waltet weiter seines Amtes“, erläutert Brähmig. Wenn alles in „Sack und Tüten“ ist, werden beide Vereine nochmal dazu informieren. Jetzt überwiegt die Vorfreude auf das neue Festivaljahr, das wie immer nahe am Geburtstag Bachs am 21. März, diesmal am 23. März, eröffnet wird.  www.sandstein-musik.de (caw)


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