

Nach einem Jahr seit Beginn der Revitalisierung am Standort Kirschallee, konnte jetzt dir erste Fläche übergeben werden. Das neue Gewerbegebiet eine Erfolgsgeschichte?
Unbedingt. Am 6. Dezember erfolgte die Abnahme der ersten fertig gestellten Fläche mit einer Größe von 1,6 ha an der Kirschallee durch den Auftraggeber ICN GmbH. Seit Baubeginn ist gerade mal ein Jahr vergangen. Bis Ende Dezember wird der Rückbau abgeschlossen sein und im ersten Quartal übergeben wir die Fläche an den ersten Käufer.
Neustadt setzt also weiter auf Industrieansiedlung?
Schaffung von Industriearbeitsplätzen hat in Neustadt Priorität und nicht nur in der Kirschallee. Auch Gerodur will 2017 wieder bauen und bei Capron boomt das Geschäft dermaßen, dass es 2017 wieder eine Erweiterung geben wird.
Sie setzen vor allem auf junge Familien, die hierherkommen bzw. zurückkommen?
Das ist unsere einzige Chance, um den Bevölkerungsschwund aufzuhalten. Jährlich verliert Neustadt 100 Einwohner, dabei halten sich Zu- und Wegzug die Waage. Aber wir haben eben ein Missverhältnis zwischen Geburten und Sterbefällen. Dabei kommt 2020 nochmal ein Knick in der Geburtenentwicklung.
Junge Leute brauchen entsprechenden Wohnraum?
Ja und deshalb wird es zwei neue Wohnbaustandorte geben – an der Berghausstraße/Schillerstraße. Denn obwohl der Leerstand nicht weniger wird, die Wohnungen, die nachgefragt werden, gibt es nicht. Für den neuen Standort gibt es schon sechs Vorreservierungen. Dabei geht es nicht nur um Einfamilienhäuser, sondern wir suchen auch Bauträger, die Mietwohnungen bauen.
Neben den strategischen Vorhaben stehen aber auch etliche kleinere Bauvorhaben an?
Innerhalb des Projktes „Brücken in die Zukunft“ wurden zehn Hauptmaßnahmen bestätigt, immerhin 1,15 Millionen Euro. Dafür gibt es eine 75-prozentige Förderung. Dazu gehört die Sanierung der Turnhalle Niederottendorf, die Kita Sonnenland in Polenz, die Außenanlagen der ev. Grundschule, der Abriss der alten Pfiffikus-Kita, Brandschutzmaßnahmen im Rathaus, Gemeindezentrum Rückersdorf, Straßenbeleuchtung und Gehwegbau. Und immer auf eine Gleichbehandlung der Ortsteile achten. Das ist sehr sensibel!
Nachdem sich die Wogen um die Neustadthalle geglättet haben, läuft alles planmäßig?
Unser neuer Geschäftsführer Udo Preusche, der aus Neustadt kommt, hat die nötigen Entscheidungen getroffen. So wurde ein Gastronomieleiter eingestellt, denn die Gastronomie war das Problem. Die Veranstaltungen sind ja meist ausgebucht und auch die Touristinfo wird im Haus bleiben. Die Kugel muss eine richtige urige Kneipe werden. Aber über eines sind wir uns auch klar, Kulturbetriebe sind immer ein Zuschussgeschäft. das sieht der Stadtrat auch so. Wir hoffen nur, dass die Kulturraumförderung erhalten bleibt, sonst wird es eng.
(Carmen Wolodtschenko)