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Interaktive Ausstellung zum Thema Depression

Freital. Am 13. Oktober können Nichtbetroffene dank der Robert-Enke-Stiftung in die Gedanken- und Erlebenswelt von an Depression Erkrankten eintauchen.

Symbolbild

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Bild: Pixabay

Am 10. November jährt sich der Todestag des einstigen Nationaltorhüters Robert Enke. Als Fußballer, Familienvater und Ehemann kämpfte er jahrelang mit schwersten Depressionen. Sein Suizid erschütterte viele Menschen in Deutschland.

Aus diesem Anlass öffnet am 13. Oktober von 9 bis 16 Uhr eine interaktive Ausstellung zum Thema Depression in der Freitaler LifeArt Galerie des F1 Technologiezentrums, Dresdner Straße 172. Organisiert haben die Veranstaltung die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises sowie der Städte Freital und Pirna. "Wir wollen die Gesellschaft eindringlicher für das Thema Depression sensibilisieren, mehr Verständnis für depressiv erkrankte Personen wecken", so die Freitaler Gleichstellungsbeauftrage Jona Hildebrandt-Fischer. Verständnis immerhin für eine Krankheit, die mit mehr als 4 Millionen Erkrankten in Deutschland in der gesellschaftlichen Mitte angekommen ist. Zu diesem Zweck würden in der Ausstellung einzelne Facetten der Gedanken- und Erlebenswelt von depressiv erkrankten Menschen mithilfe einer Virtual-Reality-Brille dargestellt, so Hildebrandt-Fischer weiter. Die Teilnehmenden könnten krankheitstypische Symptome wie Antriebslosigkeit, Grübeln oder Ausweglosigkeit in einer Selbsterfahrung realitätsnah miterleben. Für die von Depression Betroffenen reiche es eben nicht, sich "einfach nur einen Ruck zu geben."

Der Ausstellungsbesuch, für den vorher im Internet ein Termin gebucht werden muss, setzt sich aus drei verschiedenen Phasen zusammen. "Zuerst werden mithilfe eines Films grundlegende Informationen zum Krankheitsbild vermittelt", so die von der Robert-Enke-Stiftung beauftragten Organisatoren. Im zweiten Teil könne man mittels Bleiweste, Kopfhörer und VR-Brille virtuell die Wirkung einer Depression sinnlich erleben. Im dritten Teil werde dann diese Erfahrung ausgewertet und man bekäme präventive Strategien für den Alltag aufgezeigt. "Für den Ausstellungsbesuch", so Jona Hildebrandt-Fischer, "ist die Zeit von einer Stunde einzuplanen."

 

Was ist eigentlich eine Depression?

 

Neben gedrückter Stimmung, Antriebsstörungen und der zunehmenden Unfähigkeit, Freude empfinden zu können, schlägt sich die Depression bei Erkrankten auch in teils schweren Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und körperlichen Missempfindungen nieder, heißt es dazu von der Robert-Enke-Stiftung. Früher oder später könne Depression den ganzen Menschen betreffen und sein privates und soziales Leben beeinträchtigen. Manchmal sei dies so stark, dass ein Suizid der einzige Ausweg zu sein scheint. Viele Außenstehende empfinden die Krankheit als unheimlich und nicht greifbar. Betroffene bleiben meist unerreicht.

Das Projekt richtet sich explizit an Nichtbetroffene. Vormals oder akut depressiv Erkrankte sollten nicht teilnehmen. Es muss daher jeder Teilnehmende vor Beginn eine Einverständniserklärung unterschreiben. Die Teilnahme ist nur mit vorheriger Anmeldung im Internet unter https://ogy.de/g8sy möglich.

 

"IMPRESSION DEPRESSION - Eine Virtual-Reality-Erfahrung der Robert-Enke-Stiftung" (LifeArt Galerie im F1 Technologiezentrum, Dresdner Straße 172, 01705 Freital)

Folgende Zeiten sind möglich: 9 bis 10 Uhr, 10 bis 11 Uhr, 11 bis 12 Uhr, 13 bis 14 Uhr, 14 bis 15 Uhr und 15 bis 16 Uhr


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