

Damit hatte wohl am Samstagmorgen niemand im Team gerechnet. Das erste Rennen hatte der MAN-Pilot an 7. Position vor dem zweiten MAN von Reinert Racing mit Steffi Halm am Steuer beendet. Für das Folgerennen hieß das, erste Startreihe für die beiden Reinert-Trucks. Da keimte schon etwas Hoffnung auf, vielleicht könnte ja ein Podiumsplatz am Ende drin sein. Schon kurz nach dem Start war Steffi Halm von Jochen Hahn und Europameister Norbert Kiss überholt worden, doch René Reinert konnte seine Führung erst einmal behaupten. Der Deutsche und der Ungar folgten Reinert im Sekundentakt, attackierten sich aber auch ständig gegenseitig. Reinert konnte das nur recht sein. Doch dann änderte Kiss seine Taktik, während Hahn nun seinerseits den Lausitzer angriff, wartete der Ungar nur darauf, dass sich die beiden Deutschen gegenseitig von der Piste schießen würden. Doch den Gefallen taten ihm die beiden Teamkollegen von Reinert Adventure nicht, knapp vor Hahn passierte Reinert die Ziellinie als Sieger. Da hatte es Steffi Halm letztendlich schon etwas schwerer, ihren vierten Platz gegen den ständig angreifenden Buggyra-Piloten David Vrsecky zu verteidigen, kam aber am Ende mit über eine Sekunde Vorsprung als vierte ins Ziel. Am Sonntag belegte Reinert im ersten Tagesrennen erneut den 7. Platz und das obwohl er wegen eines Getriebeschadens vom letzten Startplatz ins Rennen gegangen war. Der Lausitzer belohnte seine gesamte Crew, die es schaffte binnen kürzester Zeit mit gigantischem Teamwork alles rundum zu erneuern, mit einem Platz unter den Top-Ten. Steffi Halm hatte sich mit dem 10. Platz und damit letzten Punkterang zufrieden geben müssen. Im letzten Rennen stand der französische MAN-Pilot Antony Janiec auf der Pole, der dafür bekannt ist, sich auf Rennstrecke extrem breit machen zu können und dabei nicht wirklich zimperlich zu Werke zu gehen. Doch durch einen super Start ging Reinert allen Querelen gleich aus dem Weg. Schon vor dem ersten neuralgischen Punkt, der Schikane, lag er vorn und fuhr von da an seinem zweiten Sieg beim Finale der ETRC in Le Mans entgegen. Hinter dem Lausitzer ging es allerdings extrem hart und spektakulär zur Sache. Erst zweieinhalb Stunden nach Zieleinlauf gab es das endgültige Ergebnis. Steffi Halm belegte schließlich den 8. Platz, für die junge Schwäbin aber dennoch ganz bestimmt keine Enttäuschung. Sie hatte ihren absoluten Saisonhöhepunkt in Ungarn, als sie gleich zweimal aufs Podium fuhr und sich auch ihren ersten Sieg im Truckracing holte. Nicht zuletzt deshalb erhielt sie bei der FIA-Zeremonie am Abend den Women?Award. René Reinert holte sich in der Meisterschaftswertung den 6. Platz, in der Teamwertung landete der Lausitzer zusammen mit Jochen Hahn mit dem Team Reinert Adventure auf dem dritten Rang.