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Oberlausitz-Stiftung gewinnt Zukunftspreis

Görlitz. Die Oberlausitz-Stiftung setzt sich seit Jahren für Wildbienen ein. Dafür gab es jetzt einen Preis vom Freistaat.

Dr. Michael Schlitt, Vorstandsvorsitzender der Oberlausitz-Stiftung, auf der Streuobstwiese in Leuba.

Dr. Michael Schlitt, Vorstandsvorsitzender der Oberlausitz-Stiftung, auf der Streuobstwiese in Leuba.

Bild: Oberlausitz-Stiftung

 Die Oberlausitz-Stiftung aus Görlitz setzt sich seit vielen Jahren unter anderem dafür ein, neue Lebensräume für Wildbienen zu schaffen, das Nahrungsangebot für Wildbienen durch pflanzliche Vielfalt zu bereichern und Menschen für den Wildbienenschutz zu begeistern. Dafür gab’s jetzt vom Sächsischen Umweltministerium den eku-Zukunftspreis. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert.

 

Die Oberlausitz-Stiftung hat in den vergangenen 17 Jahren auf ihrem 2,5 ha großen Grundstück in Leuba ein Paradies für Wildbienen geschaffen. Im Jahr 2020 hat ein Wildbienenexperte auf der Streuobstwiese fast 100 Wildbienenarten festgestellt, darunter 38 bestandsbedrohte Arten der Roten Liste Sachsen und ein Neunachweis einer Art für Sachsen (Nomada atroscutellaris).

 

Dr. Michael Schlitt, Vorstandsvorsitzender der Oberlausitz-Stiftung, dazu: »Bei Wildbienen wie bei anderen Insekten insgesamt gibt es in Deutschland einen geradezu dramatischen Rückgang an einzelnen Arten und an einzelnen Individuen einer Art.« Durch diesen Rückgang an Arten und Biomasse nehme z. B. auch die Zahl der Vögel ab, weil es ihnen an Nahrung fehle, so Schlitt. »Auch stehen Wildbienen immer weniger für Bestäubungsleistungen in der Landwirtschaft und im Obstbau zur Verfügung. Deshalb haben wir uns zur Förderung von Wildbienen entschlossen.«

 

Reichlich Nahrung für Wildbienen

 

Für diese steht auf der Streuobstwiese in Leuba ein großes Nahrungsangebot zur Verfügung. So wurden unter anderem 220 Obstbäume mit 170 unterschiedlichen Obstarten bzw. Obstsorten gepflanzt, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Zudem bieten 2.000 Heckensträucher mit 50 verschiedenen heimischen Straucharten reichlich Nahrung für Wildbienen.

 

Die Ortsgruppe Görlitz des Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) hat auf der Wiese 2.000 Frühlingsblüher wie z. B. Krokusse gepflanzt und Blühstreifen mit vielen heimischen Blütenpflanzen angelegt. Um Nistmöglichkeiten für Wildbienen zu schaffen, wurden Trockenmauern und Totholzhaufen angelegt. Da mehr als die Hälfte der Wildbienenarten im Boden nisten, wurden auch mehrere sogenannte »Sandarien«, große Sandhaufen als Bruthöhlen für Wildbienen, angelegt.

 

Das Preisgeld des eku-Zukunftspreises wird die Oberlausitz-Stiftung für den Kauf eines Grundstücks verwenden, um dort eine weitere Streuobstwiese anzulegen und auch dort neue Projekte zum Wildbienenschutz umzusetzen.


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