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Mehr Platz zum Lernen

Weißwasser. Die neue Ausbildungshalle am Berufsschulzentrum in Weißwasser ist eröffnet. Corona hatte den Bau deutlich ausgebremst.

»Was lange währt, wird endlich gut.« Diesen Satz wiederholte Petra Weidner in ihrer Rede zur Eröffnung mehrmals. Die Freude darüber, dass die neue Halle jetzt genutzt werden kann, war ihr deutlich anzumerken. »Unser kleiner aber feiner Standort gewinnt dadurch nochmal an Attraktivität«, so die Schulleiterin.

 

Die Arbeiten an der neuen Ausbildungshalle am Beruflichen Schulzentrum Weißwasser dauerten eine Weile. Bereits Ende 2020 begann im Auftrag des Landkreises der Bau. Das war nötig, weil die alte Halle nicht mehr den Anforderungen entsprach. Sie war »baufällig«, wie es Landrat Dr. Stephan Meyer bezeichnete. 3,5 Millionen Euro sollten deshalb laut Planung in ein neues Gebäude investiert werden. Weil Baupreise aktuell kaum zu halten sind und alles teurer wird, wurden es am Ende 3,8 Millionen. Davon stammen 3,2 Millionen aus Förderprogrammen des Freistaats.

 

Die neue Halle umfasst fünf Kabinette, jeweils zwei für die Fachbereiche Holztechnik und Metalltechnik und eins für Schweißarbeiten. Insgesamt können in den Kabinetten 36 Schüler gleichzeitig arbeiten und sowohl fachpraktisch als auch gerätegestützt unterrichtet werden. In der Berufsschule in Weißwasser werden Industriemechaniker, Maschinen- und Anlagenführer, Fachkräfte für Metalltechnik, Elektroniker für Automatisierungstechnik, Mechatroniker, Fachinformatiker Tischler und Holzmechaniker ausgebildet. Ebenfalls absolviert werden kann die Berufsgrundbildung im Bereich Holztechnik und die Berufsvorbereitung in Holz- und Metalltechnik.

 

Bauphase war kompliziert

 

Die Bauphase fiel mitten in die Corona-Pandemie. Dass die sowohl eine Feier zur Grundsteinlegung als auch das obligatorische Richtfest verhinderte, war noch das geringste Problem. Ständig neue Auflagen machten Planern und ausführenden Unternehmen das Leben schwer. Firmen kämpfen außerdem immer wieder mit krankheitsbedingten Ausfällen von Mitarbeitern und nicht zuletzt gab es plötzlich Schwierigkeiten bei Materiallieferungen. Dabei ging es nicht nur um Verzögerungen, gewisse Baumaterialen waren gar nicht zu bekommen. »Wir mussten deshalb oft auf Alternativen ausweichen und viel umplanen«, sagt Planer Roland Ladusch vom Architekturbüro RDS aus Weißwasser. Er nennt als Beispiel Trapezbleche fürs Dach. Die ursprünglich vorgesehen Bleche waren schlicht nicht zu bekommen. Also mussten andere bestellt werden. Die waren aber dünner. Also: Neu planen.

 

Aus dem anvisierten Fertigstellungstermin im Oktober 2022 wurde letztlich der Sommer 2023. 115 Baubesprechungen gab es am Ende für die Halle. »Und trotz aller Schwierigkeiten hatten wir immer Rückhalt. Und das Ergebnis ist trotz einigem Ringen und vielen Anpassungen sehr gut geworden«, sagt Roland Ladusch. Er freut sich, dass die Zusammenarbeit vom Lehrerkollegium über die ausführenden Firmen bis hin zu den zuständigen Ämtern sehr gut funktioniert hat.


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