

2020 war die Warnsdorfer Straße in Seifhennersdorf schon einmal mehrere Monate gesperrt. Aktuell zeigt sich das gleich Bild. Wieder muss der Verkehr über eine Notumfahrung geleitet werden, weil Teile der Straße nach einer Unterspülung eingebrochen sind. Die betroffenen Anwohner sind zunehmend genervt. „Der Zustand der Umfahrung ist katastrophal“, sagt Sven Hein. Er hat jetzt gemeinsam mit anderen Mitstreitern eine Unterschriftensammlung initiiert. Die eingerichtete Notumfahrung ist die gleiche wie im vergangenen Jahr. Auch damals gab es schon Beschwerden. Staub- und Lärmbelastung, Schlaglöcher, dazu eine unübersichtliche Ein- und Ausfahrt am oberen Teil der Umfahrung. „Wir sind froh, dass bisher noch kein Unfall passiert ist“, sagt Sven Hein. Was den Seifhennersdorfern sauer aufstößt, ist nicht nur die Dauer der Sperrung, sondern auch der Umgang mit der Umfahrung. Zunächst hieß es, sie werde asphaltiert, was aber nicht passiert ist. Dann gab es im November 2020 im Hauptausschuss einen Beschluss zur Instandsetzung. Die Umfahrung sollte mit Asphaltrecyceling belegt werden, oder, falls das zu dem Zeitpunkt aus temperaturgründen nicht mehr möglich ist, zweimal pro Woche auf Schäden kontrolliert werden. Diese seien dann umgehend zu beseitigen. Der Beschluss wurde im Februar 2021 wieder aufgehoben. Auch der Pflegestift Seifhennersdorf hat sich an die Bürgermeisterin gewandt. In einem Schreiben kritisiert Leiter Stephan Kothe die aktuellen Zustände. Rettungsdienste, Mitarbeitende, Lieferanten und Angehörige würden sich regelmäßig über die Zufahrtsbedingungen zum Pflegestift beschweren. Die derzeitigen Bedingungen seien eine Zumutung. Außerdem kritisiert er, dass es keinerlei Kommunikation dazu gebe, wie es mit der Warnsdorfer Straße weitergeht und wie lange sie noch gesperrt bleiben wird. Bei der letzten Stadtratssitzung Ende Juli stand das Thema wieder auf der Tagesordnung. Die anwesenden Einwohner konnten dort ihrem Unmut Luft machen, gingen aber letztlich nach der Bürgerfragestunde unzufrieden ihrer Wege. „Wir wissen immer noch nicht, wie genau es weitergeht“, sagt Sven Hein. Die Stadträte diskutierten indes weiter, denn es standen auch zwei Beschlussvorlagen auf der Tagesordnung. Ein Grundsatzbeschluss, der Straße oberste Priorität einzuräumen und ein Beschluss, die Bürgermeisterin zu ermächtigen, die Befahrbarkeit der Warnsdorfer Straße herzustellen und dafür bis zu 20000 Euro einzusetzen. Im Raum stand eine einspurige Lösung mit Ampel. Darauf konnten sich die Räte aber nicht einigen, so dass es am Ende einen Änderungsantrag gab. Laut dem neuen Beschluss soll die Bürgermeisterin bis 13. August eine neue Notumfahrung in Auftrag geben. Bis zu 15.000 Euro stehen dafür zur Verfügung. Die neue Umfahrung wäre dann wohl auch lang genug, um die Straße grundhaft sanieren zu können. Das ginge mit der aktuellen Notlösung nicht. Die würde bei der angestrebten Sanierung der Warnsdorfer Straße in die Baustelle münden. Kann bis zum 13. August kein Auftrag ausgelöst werden, soll der Stadtrat wieder zusammenkommen, um zu besprechen, wie es weitergehen soll. „Wir haben unsere Bereitschaft signalisiert, auch kurzfristig zusammenzukommen, um eventuell nötige Beschlüsse zu fassen, damit es bei dem Thema endlich vorangeht“, sagt Stadtrat Herbert Runge.