

Für Christoph Pöschel und Carsten Richter sind Veranstaltungen wie die, die in dieser Woche im Radeberger Rathaussaal stattfand, nicht nur dazu da, um mal wieder »ein Feedback« zu bekommen, sondern auch, um mit »den betroffenen Menschen im Gespräch zu bleiben«, so Pöschel weiter. Pöschel und Richter sind Mitarbeiter der LiSt-Gesellschaft für Verkehrswesen und Ingenieurtechnische Dienstleistungen mbH, die von der sächsischen Straßenbauverwaltung mit den Planungen für den Neubau des Geh- und Radweges zwischen Radeberg und Liegau-Augustusbad beauftragt wurden. Am Dienstagabend informierten die beiden Projektverantwortlichen rund 30 Einwohner, unter ihnen auch Radebergs Oberbürgermeister Frank Höhme (parteilos), über den aktuellen Planungsstand dieses Bauvorhabens. Im Kern geht es um ein 1,5 Kilometer langes Teilstück einer 18 Kilometer langen Radschnellstraße, die einmal von Dresden-Neustadt über Dresden-Klotzsche und Langebrück entlang der S 180 bis nach Radeberg führen soll.
In der anschließenden Diskussionsrunde stand vor allem der Kreuzungsbereich von Rödertalstraße und Radeberger Landstraße im Mittelpunkt. Der ist nach Auffassung einiger Liegauer auch im derzeitigen Planungsstadium immer noch ein Gefahrenschwerpunkt für Radfahrer und Fußgänger. Diesen Bereich könne man doch mit einer Fahrradbrücke entschärfen, so der Vorschlag eines Besuchers. Das sei ausgeschlossen, so Projektabteilungsleiter Carsten Richter, dafür seien keine Gelder da. Man werde diesen Gefahrenbereich durch eine neue Verkehrsinsel und der damit verbundenen Fahrbahnverengung entschärfen, so Richter weiter.
Baubeginn schon 2026 möglich
Und natürlich stand an diesem Abend vor allem diese eine Frage im Raum: Wann gehen denn endlich die Bauarbeiten los? Das sei noch völlig offen, meinte Richter. So müsse man sich noch mit den Grundstückseigentümern und Pächtern der betroffenen Flächen einigen. Die Entwurfsplanung soll nach der Auswertung der Anhörung der Träger öffentlicher Belange im vierten Quartal dieses Jahres fertig sein. Danach geht es in die nächste Runde, steht die Genehmigungsplanung (Planfeststellungsverfahren) an. Sollte man sich bis dahin mit allen Betroffenen einig sein, so Carsten Richter, sei »theoretisch ein Baubeginn schon 2026 möglich«. Rund ein Jahr sollen die Arbeiten an dem Teilstück dauern.
Nach derzeitigem Planungsstand werden die Kosten für dieses Projekt auf rund 1,1 Millionen Euro veranschlagt. Liegaus Ortsvorsteher Raimund Pecherz der sich jahrelang für die Radverbindung stark gemacht hatte, zeigte sich nach dieser Veranstaltung jedenfalls optimistisch: »Wir hoffen doch sehr, dass bald die Bagger anrollen werden.«