

Netzwerken. Oder noch besser Networking ... Ein Schlagwort, ohne das heute im Business-Talk im Job, nichts mehr geht, wenn man dazugehören möchte.
Job, das hieß früher mal Beruf. Und das passt eigentlich ja auch tatsächlich nicht mehr in die heutige Zeit: Denn für viele ist der Job eben wirklich nur noch Job und immer weniger Berufung. Wobei es gerade außerhalb der großen Städte immer noch eine Menge Menschen gibt, die neben ihrer Arbeit auch Dinge tun, die für sie Berufung sind. Nicht zuletzt im Kulturbereich: Wer hier arbeitet, tut das in aller Regel nicht, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, denn das ist im Kulturbereich für die Allermeisten ohnehin nicht mehr möglich. Da funktioniert vieles nur noch als und auch oft nur noch durch Ehrenamt. Oder einfach aus Begeisterung, aus Berufung eben ... Gerade im sogenannten flachen Land.
Ich bin ein solches Beispiel. Mein Geld verdiene ich unter anderem als Yoga-Lehrerin. Aber da mich Kultur ein Leben lang begleitet hat - als Tänzerin, Choreografin und Schauspielerin -, kann ich einfach nicht anders: Ich muss mitmischen. Mich einmischen. Weil Kultur aus meiner Sicht ein wichtiger Teil des Lebens auch in der Region ist. Und ja, auch ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor für die Orte.
Aber Kultur braucht eben auch Geld. Und das ist knapp. Kommunen sind mit so vielen Aufgaben ge- und überfordert, dass die Kultur meist hinten runterfällt. Ja, fast schon fallen muss.
Muss? Ich finde, Kultureinrichtungen sollten versuchen, aus dieser Not eine Tugend zu machen. Den Konkurrenzgedanken beiseite schieben - und netzwerken. Ja, hier passt das Wort! Ein Netz gibt schließlich auch bisschen Sicherheit. Weil es verbindet. Und so bin ich - in meiner Freizeit - als Netzwerkerin unterwegs. Ich versuche, durch meine vielen Kontakte, Kultur in der Region zusammenzubringen, Menschen in der Kulturszene zu vernetzen.
Man kann jeden Euro nur einmal ausgeben. Das ist so. Aber man kann ihn trotzdem so ausgeben, dass mehrere davon profitieren. Auch oder gerade in der Kultur. Gemeinsame Projekte an verschiedenen Standorten, gemeinsam genutzte Technik und Fachkräfte? Ja, das kann ein Weg sein, finde ich. Und so ziehe ich los, ziehe Strippen. Strippen, aus denen Netze werden. Von mir aus auch Networks. Hauptsache, es hilft der Kultur abseits der großen Städte.
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