Matthias Stark

Chaos auf der Bühne

Radeberg. Die neue Spielzeit des Radeberger Biertheaters beginnt mit der Premiere eines Stücks, das tolle Unterhaltung verspricht.
Die Schauspieler Thomas Rauch, Hans-Jörg Hombsch, Thomas Böttcher, Peter Splitt, Kati Grasse, Norma Fehre, Regisseur Alexander Siebecke und Jens Albrecht (v.l.n.r.) wachsen als Team über sich hinaus, wenn es in 80 Tagen ums Haus gehen soll.

Die Schauspieler Thomas Rauch, Hans-Jörg Hombsch, Thomas Böttcher, Peter Splitt, Kati Grasse, Norma Fehre, Regisseur Alexander Siebecke und Jens Albrecht (v.l.n.r.) wachsen als Team über sich hinaus, wenn es in 80 Tagen ums Haus gehen soll.

Bild: Matthias Stark

Nähe sei keine Frage der Entfernung, sondern der Vorstellungskraft, heißt es in der Ankündigung zum neuen Bühnenstück im Biertheater der Röderstadt. Und es wird turbulent zugehen, wenn die sieben mitwirkenden Schauspieler Thomas Rauch, Hans-Jörg Hombsch, Thomas Böttcher, Peter Splitt, Kati Grasse, Norma Fehre und Jens Albrecht eine Reise unternehmen, ohne wirklich loszufahren.

Hans Neumann, gespielt von Thomas Böttcher, will eigentlich nur mal zu Hause richtig ausschlafen. Leider hat er vergessen, dass er seiner geliebten Ehefrau einen einmaligen Urlaub versprochen hat und natürlich vergisst, den zu buchen. Die Lösung ist einfach: die Urlaubsreise wird gemeinsam mit den Nachbarn einfach zu Hause nachgespielt. Damit es Sibylle Neumann, gespielt von Kati Grasse, nicht wirklich merkt, was sich da tut, wird sie mit Likörpralinen »unter Drogen« gesetzt, während die Nachbarn die Passagiere mimen.

 

Rasant bis abstrus

 

»Es passiert sehr viel auf der Bühne und es entsteht Chaos«, sagt Regisseur Alexander Siebecke. Ob Kamenz oder Karibik, das ist hier nicht die Frage. Im Stück geht es um eine spontane Weltreise, ohne dabei das heimische Wohnzimmer zu verlassen. Das Chaos klingelt mehr als zwei Mal an Neumanns Wohnungstür. Denn zeitgleich gibt's noch einen Banküberfall im Wohnhaus, bei dem ein Geldkoffer eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Und Neumanns Wohnung ist für die Zeit der Reise untervermietet, was naturgemäß zu noch mehr Verwirrung führt.

Damit reicht das neue Stück von rasant bis wortgewandt und von konfus bis abstrus. Es ist eine Reise durchs Leben, die schonungslos aufzeigt, dass man immer schön verrückt bleiben muss, weil man sonst irre wird. Thomas Böttcher stellt fest: »Das Stück ist eine Mischung aus Bekanntem und Neuem«. Im zweiten Teil wird es mehr Musik als bisher geben, kündigt er an.

 

Öffentliche Generalprobe

 

Der neue »Neumann« sei für das Schauspielerensemble herausfordernd. Die rasante Handlung fordert einiges, besonders die Antworten auf Fragen wie »Wer steht gerade vor der Tür?« und »Durch welche Türe muss ich nun gehen?«. Das Stück bedürfe einer hohen Konzentration beim Spiel. Schauspieler Jens Albrecht muss sich beispielsweise in sechs Rollen einfühlen und weit über zwanzig Mal während des Stücks umziehen. Die Zuschauer werden es mit dem schönsten Lohn für die Künstler zu würdigen wissen: viel Applaus. Die Premiere findet am 18. September statt, die öffentliche Generalprobe bereits einen Tag zuvor. Für diese gebe es Karten bereits zu 25 Euro.

In der neuen Spielzeit stehen insgesamt 151 Veranstaltungen auf dem Spielplan, darunter 10 Gastspiele und zwei Premieren. »Der Verkauf läuft zufriedenstellend, die Gäste sind uns treu«, sagt Geschäftsführer Jens Richter. In der vergangenen Spielzeit haben insgesamt rund 39.000 Gäste die Veranstaltungen besucht, was einer Auslastung von 88 Prozent entspricht. Damit sind die Radeberger Theaterleute durchaus zufrieden.

Das Ensemble des Radeberger Biertheaters wird auch beim Tag der Sachsen in Sebnitz dabei sein. Dort werden sie auf der Bühne an der Kirche Ausschnitte aus ihren bisherigen Programmen mit viel Musik zeigen. Die Vorstellungen sind für Freitag 19 Uhr und Sonntag 16 Uhr geplant. Außerdem gestaltet das Team beim Umzug am Sonntag ab 13 Uhr das zweite Bild. Während der Aufführungen wird es 20 Prozent Rabatt auf Tickets geben. Außerdem kann man Freikarten gewinnen. Ein Besuch beim ersten Sächsischen Mundarttheater während des Tages der Sachsen lohnt sich also.


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