

Das Berufsschulzentrum (BSZ) Radeberg hat einen großen Schritt in Richtung Zukunft getan. Mit insgesamt 2,78 Millionen Euro aus dem EU-Programm »Just Transition Fund« (JTF) erhält die Schule eine umfassende Modernisierung. Kultusminister Conrad Clemens übergab am Montag die symbolischen Förderschecks an den Ersten Beigeordneten des Landkreises, Jörg Szewczyk, und Schulleiter Thoralf Stöckl.
»Der JTF ist für uns ein entscheidendes Instrument, um die berufliche Bildung im Strukturwandel zukunftsfest aufzustellen«, betonte Jörg Szewczyk bei der Übergabe. »Wir investieren in moderne Ausbildungsbedingungen und sichern so die Fachkräftebasis für unsere Region«.
Die Fördermittel ermöglichen es, gleich mehrere Fachbereiche der Schule auf den neuesten Stand zu bringen. In der Metalltechnik entsteht ein Robotiklabor, während die Ausbildung in Automatisierung und Elektrotechnik durch moderne Lernumgebungen gestärkt wird. Auch die Fahrzeugtechnik wird neu ausgerichtet: Künftig sollen Elektromobilität und Fahrassistenzsysteme im Mittelpunkt stehen. Ergänzt wird das Angebot durch digitale Lernräume, in denen Schülerinnen und Schüler mit Virtual- und Augmented-Reality-Technologien arbeiten können. »Wir schaffen Lernumgebungen, die den Praxisbezug ganz selbstverständlich einbinden«, erklärte Schulleiter Thoralf Stöckl. »Das ist ein echter Mehrwert für die Jugendlichen - und für die Unternehmen, die auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen sind«.
Parallel zur Scheckübergabe legte der Landkreis ein Positionspapier vor, das die langfristige Entwicklung des BSZ Radeberg skizziert. Die Vision ist klar: Radeberg soll sich zu einem Kompetenzzentrum für Technologie und Mobilität entwickeln. Dabei liegt der Fokus auf einer vertieften Ausbildung in Automatisierung, Elektrotechnik und Digitalisierung, auf einer modernen Fahrzeugtechnik mit Blick auf Elektromobilität und Assistenzsysteme sowie auf einer engen regionalen Verankerung, die den Fachkräftebedarf von Industrie, Handwerk und Dienstleistungen im ländlichen Raum absichert. »Die Investitionen aus dem JTF sind die Grundlage, das Positionspapier markiert den nächsten Schritt«, so Jörg Szewczyk. »Wir werben beim Freistaat darum, diesen Weg gemeinsam mit uns zu gehen«.
Bis 2027 will der Landkreis Bautzen insgesamt bis zu 19 Millionen Euro in seine beruflichen Schulen investieren. Rund 90 Prozent davon werden durch EU- und Landesmittel gedeckt, der Eigenanteil ist bereits gesichert. Nach Bautzen und Kamenz ist Radeberg nun der dritte Standort, der von den Förderungen profitiert. Mit der aktuellen Zuwendung, den geplanten Investitionen und der klaren strategischen Ausrichtung setzt der Landkreis ein starkes Signal: Berufliche Bildung im ländlichen Raum soll nicht nur gesichert, sondern konsequent modernisiert und zukunftsfähig gemacht werden.