

Das Wunderland ist ein Land, in dem nichts so ist, wie es scheint. Alice begegnet in diesem Land so merkwürdigen Gestalten wie dem weißen Kaninchen, der Scheinschildkröte, dem verrückten Hutmacher, der geheimnisvollen Grinsekatze und weiteren Figuren, die sich Lewis Carroll Ende des 19. Jahrhunderts ausgedacht hatte, um Kinder zu bespaßen.
Inzwischen liegen von »Alice im Wunderland« mehr als 40 Verfilmungen vor. Das Bautzener Theater bringt nun in der Regie von Intendant Lutz Hillmann seine eigene Version auf die Sommertheater-Bühne. Wie er sagt, sei dabei die größte Herausforderung gewesen, die Zauberkunststücke adäquat umzusetzen. Denn die meisten Vorstellungen finden bei Tageslicht statt. Da sei es schwierig zu »schummeln«. Aber man habe durchaus verblüffende Lösungen gefunden, kündigt er an. Auf der Bühne stehen werden wieder alle Ensemble-Mitglieder, Komparserie sowie acht Tänzerinnen.
Die Vorfreude ist groß auf das Musical-Spektakel, das am 12. Juni Premiere feiert. Das ist alleine schon am Kartenvorverkauf abzulesen. Bereits 29.000 Tickets sind verkauft oder reserviert. Das heißt, nur noch 6.000 sind im freien Verkauf erhältlich. Wer von der Vorverkaufsermäßigung profitieren möchte, sollte sich sputen. Die Rabatte gelten nur noch bis 11. Juni. Danach sind die Karten jeweils drei Euro teurer. An der Abendkasse kommen nochmal zwei Euro obendrauf. Die Preisspanne bewegt sich zwischen 12 und 31 Euro. Erstmals gibt es zwei Familientage, am 25. Juni und 6. Juli. Familien mit Kindern erhalten dabei den ermäßigten Eintrittspreis.
Eine gute Tradition sind die Vorstellungen für hör- oder sehbehinderte Menschen. Am 21. Juni werden Gebärdendolmetscherinnen Gehörlosen das Geschehen auf der Bühne nahebringen. Am 27. Juni spricht Dramaturgin Eveline Günther für Blinde und Sehbehinderte eine akustische Bildbeschreibung live ein.
Nun auch schon zum 19. Mal gibt es die Burgfilmnächte. An den Dienstagen, an denen keine Theatervorstellungen stattfinden, gehen diesmal ausschließlich europäische Filme über die Leinwand, die Humor und Anspruch miteinander verbinden. Es sei immer schwerer, gegen die Konkurrenz der Streaming-Anbieter zu bestehen, sagt Eveline Günther, doch man hoffe dennoch auf ein dankbares Kino-Publikum. Bei Regenwetter gibt es eine Ausweich-Variante.
Seit einigen Jahren ist es zu einer schönen Tradition geworden, dass im Sommer auch der Theatergarten am Haupthaus bespielt wird. Dort gibt es neben Puppentheater-Vorstellungen auch die Premiere der »Känguru-Chroniken« mit dem Neuzugang Sönke Schnitzer.
Ohne Gastronomie kein Theatergenuss. Die Gaststätte »Burghof« und die hauseigene Gastronomie sorgen dafür, dass keiner mit knurrendem Magen die Vorstellungen verfolgen muss. Erstmals wird auch Softeis angeboten. Selbstverständlich gibt es auch wieder eine Verlosung, bei der unter anderem Freikarten zu gewinnen sind. Im Burgtheater können in der Pause Figurinen bewundert werden, die in Form von Spielkarten von der Decke hängen.
Obwohl es die Zuschauer gewöhnt sind, dass es im Stück Anspielungen auf hiesige Verhältnisse gibt, sei das diesmal schwierig gewesen, so Intendant Lutz Hillmann. Einige kleine Gegenwartsbezüge würden aber durchaus zu erkennen sein, kündigt er an. Ganz anders dürfte das dann wieder im nächsten Jahr sein. Denn dann steht voraussichtlich in der Nachfolge des Vorjahresstückes »Spuk unterm Riesenrad« die beliebte DDR-Filmreihe »Spuk von draußen« auf dem Programm. Dieses Stück wird Lutz Hillmann in die Gegenwart holen und sicher wieder mit etlichen Bautzen-Bezügen ausstatten.
Bedanken möchte sich der Intendant bei den Sponsoren, ohne die sich angesichts allseits steigender Preise das Sommertheater-Spektakel nicht verwirklichen ließe. Während die Kreissparkasse mit einer Finanzspritze hilft, stellt Hentschke Bau die nötige schwere Technik zur Verfügung.