Das sind unsere Postkarten-Sammler
Die Wohnung von Johannes Haase gleicht einem kleinen Museum: Überall an der Wand hängen seltene Relikte, Bilder oder historische Reklameschilder in Reih und Glied. Der 72-jährige ehemalige Grafiker ist gebürtiger Schiebocker und kennt sich in seiner Heimatstadt aus wie kein anderer. Schon als Kind ist er mit offenen Augen durch das Leben gegangen, hat sich früh für historische Dinge interessiert und mit vielen Zeitzeugen gesprochen. Johannes Haase ist in einer Zeit aufgewachsen, in der sich viel gewandelt hat – sowohl im positiven als auch im negativen Sinne.
Alles begann vor über 50 Jahren
Seine Sammlerleidenschaft begann in den 70er Jahren. Neben Postkartenmotiven sammelt er auch Bücher oder historische Ansichten aus Schlesien und Ostpreußen. Aber seine Heimatstadt reizt ihm am meisten. »Ich bin an der geschichtlichen Entwicklung von Bischofswerda interessiert und wie es sich mit der Zeit gewandelt hat«, sagt Haase in seiner Wohnung. An die 1000 Postkarten von Bischofswerda haben sich mittlerweile angesammelt. Viele davon hat er für die Nachwelt digitalisiert. Unter den seltenen Exemplaren finden sich beispielsweise Fotomotive vom ehemaligen Bad am Horkaer Teich. Diese seltenen Ansichten können mitunter bis zu 30 Euro kosten, meint der 72-jährige Rentner. Doch der größere Aufwand ist der Zeitfaktor. Johannes Haase meint, dass man viel Geduld und Recherchearbeit aufwenden muss, um eines dieser seltenen Karten ergattern zu können.
Seltene Postkarten sind schwer zu bekommen
Doch wo findet man historische Postkarten? Die meisten Karten habe er auf Flohmärkten oder im Internet gefunden. Doch leider sind auch viele Fälschungen im Umlauf. Billige Nachdrucke werden für teuer Geld als historische Karten verkauft. Auch der leidenschaftliche Postkartensammler musste deswegen einmal Lehrgeld bezahlen. Johannes Haase teilt seine Leidenschaft nicht nur regelmäßig im WochenKurier, sondern seit längerem im Internet auf sozialen Netzwerken.
Viele wollen fleißig miträtseln
In einer örtlichen Facebook-Gruppe aus Bischofswerda lässt er wöchentlich viele am Rätselspaß teilhaben. Mitunter ist das Erstaunen bei der Auflösung der gesuchten Orte sehr groß. Auch wir von der Redaktion haben bemerkt, dass das Erkennen damaliger Orte auf großes Interesse bei unserer Leserschaft stößt. Das zeigen die zahlreichen Lösungszuschriften über Email oder Postkarte.

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