Carmen Schumann

Bautzen ist jetzt Hochschulstadt

Bautzen. Die Bautzener Berufsakademie ist, wie alle Staatlichen Studienakademien in Sachsen, zur Dualen Hochschule hochgestuft worden. Darauf ist die Stadt stolz und ergänzt die gelben Ortseingangsschilder nun um die Bezeichnung »Hochschulstadt« auf Deutsch und Sorbisch. Am 11. Juni fand dazu ein symbolischer Akt auf der Friedensbrücke statt.
Der Bautzener Oberbürgermeister Karsten Vogt (l.) empfängt das erste - signierte - Ortseingangsschild mit der Ergänzung »Hochschulstadt« von Ministerpräsident Michael Kretschmer (3.v.l.).

Der Bautzener Oberbürgermeister Karsten Vogt (l.) empfängt das erste - signierte - Ortseingangsschild mit der Ergänzung »Hochschulstadt« von Ministerpräsident Michael Kretschmer (3.v.l.).

Bild: Carmen Schumann

Von der Friedensbrücke aus bietet sich der schönste Blick auf die Stadt Bautzen. Deshalb wurde die Brücke als Ort für die symbolische Übergabe eines Ortseingangsschildes mit der Bezeichnung »Hochschulstadt Bautzen - Wysokosulske mesto« ausgewählt. Ministerpräsident Michael Kretschmer überreichte die Tafel an Oberbürgermeister Karsten Vogt. Er sagte, die Umwandlung der Studienakademie in eine Duale Hochschule bedeute eine Stärkung des ländlichen Raumes, schließlich lebe die Hälfte der sächsischen Bevölkerung nicht in den Großstädten, sondern eben in eher ländlicher Umgebung. Die Arbeit der Bautzener Bildungseinrichtung werde nicht nur von den Jugendlichen, sondern auch von den Unternehmen wertgeschätzt. Die Mittel für die dualen Hochschulen würden daher im Haushalt erhöht werden.

Dr. Romy Reinisch, die Beigeordnete des Landrates, sagte, die Umwandlung in eine Hochschule sei ein großer Schritt, denn Wissenschaft und Forschung erlangten zunehmend immer größere Bedeutung. Sie würdigte die Bedeutung der in den Ruhestand gegangenen früheren Direktorin der Bildungseinrichtung Prof. Barbara Wuttke, die den Stein ins Rollen gebracht hatte. Ihre Nachfolgerin Prof. Katharina Bühn sagte, die Brücke sei ein symbolischer Ort, denn Brücken verbinden. In diesem Fall die Hochschule und die Stadt. Die Verbindung entstehe nicht in erster Linie durch den Titel, sondern durch Teilhabe. Ein Beispiel dafür sei die »Bautzener Akademie«, eine Vorlesungsreihe, bei der die Bürger viel Wissenswertes aus verschiedenen Fachgebieten erfahren können. Und Studenten arbeiteten im Rahmen ihrer praktischen Ausbildung unter anderem auch in der Stadtverwaltung.

Oberbürgermeister Karsten Vogt hob hervor, dass der an der Dualen Hochschule erlangte akademische Grad mit dem Bologna-Prozess harmoniert, das heißt, dass die Abschlüsse europaweit anerkannt werden. Die Region brauche junge Leute, die hierher kommen, oder auch zum Studieren hier bleiben, weil sie ihre Zukunft hier sehen. Durch die Mietergenossenschaft GAIA sei auch der studentische Wohnraum gesichert. Die Bezeichnung »Hochschulstadt« sei ein Aushängeschild für Bautzen und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.

Das Schild, welches von allen Beteiligten signiert wurde, kommt ins Museum der Stadt. Die »echten« Schilder werden sukzessive in den nächsten Wochen aufgestellt. In der sorbischen Aufschrift hatte sich ein Fehler eingeschlichen, der aber vom Domowina-Vorsitzenden Dawid Statnik sofort aufgespürt wurde. Da die Buchstaben nur aufgeklebt sind, konnte er den Haken über dem »s« umsetzen über das »e« bei »mesto«, wo er hingehört.


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