Sandro Paufler

Ärger um Bauvorhaben Süßmilchstraße

Ein geplantes Bauvorhaben an der Süßmilchstraße mit dem Neubau einer neuen Straße sorgt bei Anwohnern für reichlich Unmut. Trotzdem halten die Wohnungswirtschaft Bischofswerda und die Stadt an ihren Plänen fest. Doch was ist genau passiert?
Steffen Herzog ist sauer. Genau hinter ihm, entlang der Grundstücksgrenzen, soll die neue Zufahrtsstraße für die neuen Eigenheimstandorte gebaut werden. Die Anwohner fürchten, viel Lärm und Abgasen ausgesetzt zu sein. Foto: spa

Steffen Herzog ist sauer. Genau hinter ihm, entlang der Grundstücksgrenzen, soll die neue Zufahrtsstraße für die neuen Eigenheimstandorte gebaut werden. Die Anwohner fürchten, viel Lärm und Abgasen ausgesetzt zu sein. Foto: spa

Die sechs Reihenhäuser an der Bergstraße, Ecke Süßmilchstraße stehen schon seit reichlich 70 Jahren. Alle Häuser haben hinter dem Grundstück ein großes Stück Grün und viele Anwohner nutzen ihre Gärten als Ruhezonen. Wenn man vom Garten aus herausschaut, dann sieht man eine weiträumige, grüne Fläche. Genau dort möchte die Wohnungswirtschaft und Bau GmbH aus Bischofswerda auf einer Fläche von 1,4 Hektar 15 Eigenheimstandorte erschließen. Die geplante Zufahrtsstraße soll direkt an den Grundstücksgrenzen zur Gartenseite entlang verlaufen. Anwohner sind künftig von Straßenzügen umgeben Für den Anwohner Steffen Herzog, der im Namen der Nachbarschaft spricht, war das ein Schock: »Mein erster Gedanke war die Minderung unserer Lebensqualität durch die unmittelbare Angrenzung der Straße.« Steffen Herzog erklärt, dass die Reihenhäuser künftig von beiden Seiten des Grundstückes von Straßen umgeben sind. Ein Reihenhaus ist sogar von drei Straßenzügen umgeben. »Unsere Ruhezonen werden unterbrochen und wir sind von Lärm sowie Abgasen umgeben«, so Herzog mit ernster Stimme. „Straße hätte auch auf der anderen Seite des Baugrundstückes gebaut werden können“ (Steffen Herzog) Die gesamte Nachbarschaft sei nicht per se gegen die neuen Eigenheimstandorte, sondern gegen die Lage der neuen Zufahrtsstraße. Steffen Herzog fragt sich auch, warum die Zufahrtsstraße nicht auf der anderen Seite des Baugebietes gebaut wird. Denn dort gab es schonmal eine Straße. Es war die alte Zufahrtsstraße vom bereits abgerissenen Kindergarten auf diesem Gelände. Stadtverwaltung erklärt die Gründe und habe Einwände sehr ernst genommen Auf Nachfrage erklärt die Stadtverwaltung: »Die Einwände der Anwohner wurden ernst genommen. Im Vorfeld der Planung wurden mehrere Straßenvarianten geprüft, die Planungen in den Ausschüssen kritisch hinterfragt. Neben dem sparsamen Einsatz von Ressourcen (Grund und Boden, Regenwasserversickerung) sprechen auch artenschutzrechtliche und sinnvolle (auch ökonomische) Belange für die Planung.« Auf die Frage, warum keine alternative Straßenverlegung möglich gewesen ist, gibt Rathaussprecher Sascha Hache zu wissen: »Die Gegebenheiten wurden genau betrachtet und es gab mehrere Varianten zu vergleichen. Den ohnehin knappen Baugrund möglichst effektiv zu nutzen, möglichst wenig Regenwasser dem natürlichen Wasserkreislauf zu entziehen, den artenschutzrechtlichen Auflagen gerecht zu werden und Ausgleichshabitate an geeigneter Stelle zu schaffen sind nur ein Teil der Argumente. Weiterhin spielen auch wirtschaftliche Erwägungen eine Rolle.« Bauherr kommt Anwohnern entgegen Etwas entgegengekommen ist der Bauherr der Wohnungswirtschaft Bischofswerda den Anwohnern: Die Straßenführung an den Grundstücken wird als Einbahnstraße gekennzeichnet, die geplanten Parkbuchten an dieser Stelle entfallen und außerdem wird es einen pauschalen Kostenersatz für einen Zaunneubau geben sowie ein Angebot zur Heckenanpflanzung.


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