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Vorsicht vor Fake-Anrufen von Europol

Polizei und Verbraucherzentrale warnen vor Betrugsanrufen, bei denen sich Gauner als Mitarbeiter von Europol ausgeben. Meist steht am Anfang eine Bandansage.
Die Anrufe beginnen meist mit einer Bandansage in Englischer Sprache. Dann soll man eine Taste drücken, um mit einer Polizeidienststelle verbunden zu werden.

Die Anrufe beginnen meist mit einer Bandansage in Englischer Sprache. Dann soll man eine Taste drücken, um mit einer Polizeidienststelle verbunden zu werden.

Bild: Pixabay

Görlitz. Kamila Kempfert von der Verbraucherzentrale Görlitz staunte nicht schlecht, als sie plötzlich auf ihrem privaten Telefon scheinbar einen Anruf von Europol in Den Haag erhielt. Zu hören bekam sie eine Bandansage, die auf Englisch suggerierte, ihre Identität sei im Ausland für Straftaten missbraucht worden. Für mehr Informationen solle sie die 1 drücken und werde dann mit einer Polizeidienststelle verbunden. »Mit dieser Masche sollen Verbraucher dazu bewegt werden, persönliche Daten preiszugeben oder gar Geldbeträge zu überweisen«, erklärt Kamila Kempfert.

 

Beschwerden über diese Fake-Anrufe mehren sich seit einigen Wochen, auch die Polizeidirektion Görlitz warnt vor der Masche: »Anrufer geben sich am Telefon als Mitarbeiter von Euro- bzw. Interpol aus und wollen ihre Opfer so zu Überweisungen oder zur Übergabe von Geld bewegen.« So habe ein 45-Jähriger aus Radeberg am 29. April einen solchen Anruf erhalten. Am Telefon wurde ihm auf Englisch erklärt, dass die Daten seines Personalausweises bei einem Drogengeschäft in Berlin verwendet worden seien. Europol kümmere sich um den Fall, zur Bestätigung seiner Identität müsse er aber per VISA-Karte 1.000 Euro überweisen. Der Angerufene reagierte richtig, legte auf und meldete den Vorfall der Polizei.

 

Etwa einen Monat zuvor ein Nieskyer einen ähnlichen Anruf erhalten. Hier behaupteten die Gauner, die Identität des Mannes sei gestohlen worden. Dann sollte er zur Bestätigung der Identität Google-Play-Gutscheinkarten kaufen und deren Nummern durchgeben. Am Ende war der Mann 3000 Euro los.

 

Darauf sollte man achten

 

»Auch wenn die Telefonnummern vertrauensvoll erscheinen, sollte man in Erwägung ziehen, dass es sich um Missbrauch handeln kann«, sagt Kempfert. »Es ist nicht schwer, einen Telefonanschluss so zu manipulieren, so dass beim Angerufenen eine andere Telefonnummer als die tatsächliche angezeigt wird«. Polizeibehörden und Bundesnetzagentur warnen selbst vor diesen Anrufen. Polizeiliche Behörden bitten niemals telefonisch um Überweisungen von Geldbeträgen. Verbraucher sollten am Telefon keine persönlichen Details Preis geben und nicht den Aufforderungen des Anrufers nachkommen. Keinesfalls sollte Geld an Unbekannte übergeben oder überwiesen werden. »Am besten ist, einfach aufzulegen und nicht zurückzurufen«, rät Kempfert. »Darüber hinaus sollte Anzeige bei der Polizei erstattet und eine Beschwerde bei der Bundesnetzagentur eingelegt werden.« Die Anrufe beginne meist mit einer Bandansage. Die Polizei rät dazu, bei einer Bandansage sofort aufzulegen und keine Taste zur Weiterleitung zu drücken. Teilweise erscheint bei Betrugsanrufen auf dem Display des angerufene auch die 110. Aber die echte Polizei ruft nie mit der 110 an.


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