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„Zitterbacke hat ‘ne Macke, Hühnerkacke...“

DDR-Kinderbuch Alfons Zitterbacke als Musical in der Comödie Dresden
Familie Zitterbacke in ihrem Element. Foto: Robert Jentzsch

Familie Zitterbacke in ihrem Element. Foto: Robert Jentzsch

 Alfons Zitterbacke, das mit so einem schlimmen Namen geschlagene Kind in den Kinderbüchern von Gerhard Holtz-Baumert, hatte es wahrlich nicht leicht. Das hat er auch heute auf der Bühne der Comödie nicht. Vorweggenommen: Der immerhin schon 25-jährige Fabian Baecker schlägt sich in der Rolle des elfjährigen, ständig Streiche ausheckenden, aber gutherzigen Rotzlöffels richtig gut. Irgendwie bekommt der Huckleberry Finn der DDR dabei immer die Kurve. Optisch unterstützt das witzige Bühnenbild von Ella Späte die Handlung mit schon fast vergessenem Charme der 60er Jahre mit großformatigen Tapetenmustern, Womackas Bild „Paar am Strand" an der Wand, Dederonschürzen, der Zahncreme Putzi, und gemusterten Kniestrümpfen. Ob sich allerdings allen die spitzen Bemerkungen der zu Besuch weilenden Westtante Paulette (Sonja Beck) erschließen, blieb offen. Und so sehr sich Vater Zitterbacke (Andreas Köhler) auch als Familienoberhaupt aufspielt, hat doch die Mutter (mit toller Singstimme: Kerstin Ibald) die Hosen an. Leider blieb der ganz große Streich, die Zuschauer so richtig mitzureißen, aus. Für Lacher sorgten die herrlich sächselnde Schulfreundin Ilse (Christin Rettig) und Busenfreund Bruno (Michael Jäger – ist der eigentlich schon erwachsen?). Intendant Christian Kühn tituliert sein Stück als Musicalkomödie. Die eingängige Musik kommt von Andreas Goldmann, die Songtexte schrieb Sabine Kaufmann von den medlz.


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