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Zimmis Einwurf – Langfinger, Pfiffe und Ärger

Da bleibt einem der Mund offen stehen. Seit dem Winterderby der Eislöwen gegen Weißwasser ist besonders ein junger Sportfreund sehr traurig. Ihm wurde einfach mal der Kopf geklaut. Ein Hirnloser hat praktisch den Jungleo enthauptet. Vielleicht als Gag gedacht für die Karnevalszeit. Inzwischen ist aber Fasten angesagt. Und welcher Verrückte läuft jetzt noch mit einer geklauten Löwenmähne herum? Noch ist es am späten Nachmittag dunkel. Und der dumme Dieb sollte das Utensil mal unbemerkt vor der Geschäftsstelle wieder ablegen. Vielleicht geht es mit so einem Schritt auch den Profis wieder besser. Letztens noch gelobt für ihre Auswärtsauftritte, ist auf einmal das große Schwächeln angesagt. Dagegen sind bei Dynamo die Köpfe wieder frei. Zumindest auf dem Spielfeld konnten das 25.000 und vor dem Fernseher immerhin knapp eine halbe Million Zuschauer sehen. Erstaunlich, wie schnell doch einige Besucher die Nerven verlieren und schon in der ersten Hälfte mit Pfiffen ihre Lieblinge begleiteten. Weil eine zweite Mannschaft aus Bremen doch aus dem Stadion geschossen werden muss. Dachten die, die nicht wussten, dass die Hansestädter ihre letzten sieben Spiele nicht verloren hatten. Also selbst mal mit dem Kopf auf ein Spiel des Spitzenreiters vorbereiten. Der Kamm war schon geschwollen, auf der letzten Pressekonferenz platzte dann auch der Kragen von Dresdens Übungsleiter Uwe Neuhaus. Weil er mit seinen Schützlingen nicht auf dem heiligen Rasen des Stadions trainieren durfte. Die Projektgesellschaft winkte ab. Na ja, noch einige Gelder von Vereinsseite sind offen. Gut und schön, aber genau die Probleme auf dem Rücken der Spieler auszutragen, wo doch mit dem nicht mehr aufzuhaltendem Aufstieg in die höhere Spielklasse für alle Beteiligten die finanziellen Möglichkeiten viel freundlicher aussehen werden. Auf einmal denken sie im Rathaus sogar darüber nach, das Stadion zu kaufen. Wie wäre es denn gewesen, wenn vor 17 Jahren die Köpfe der Kommunalpolitiker ein klein wenig funktioniert hätten? Dann stünde eine WM-Arena mit knapp 50.000 Fassungsvermögen in unserer Stadt und die zweite Liga könnte kommen. Wie jetzt? Das konnte keiner so voraussagen mit der Liebe der Dresdner zum Fußball. Wie die Geschichte beweist, konnte man es schon. Und zwar über sämtliche Parteigrenzen hinweg. Ihr Gert Zimmermann


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