Seitenlogo
gb

Zimmis Einwurf – Grinsen wie ein Honigkuchenpferd

So erlebten es die genervten Zuschauer, die bis sieben Minuten nach Mitternacht warten mussten, bis endlich das "Superlos" gezogen wurde. Auf den Gesichtszügen des DFB-Präsidenten.

Zumindest die Aussage von Reinhard Grindel über die Begegnung Dynamo Dresden gegen RB Leipzig war richtig emotionalisiert. Kannte Grindel eigentlich die Tragweite, um die es sich dreht? Vermutlich nicht, sonst hätte er sich eher ein tiefes Schweigen verordnet. So aber lustwandelte er mit ganz gefährlichen Wortspielen über angeblich gekühlte Auslosungskugeln. Kein geringerer als der inzwischen berühmt gewordene Sepp Blatter hatte genau dieses Prozedere ausgeplaudert. Aber nicht grinsend wie ein Honigkuchenpferd. Danach ist dem Mann schon lange nicht mehr zumute. Sofort kursieren die Verschwörungstheorien. Das hat uns der DFB ganz bewusst so eingebrockt. Weil doch eigentlich gar kein Spiel der beiden Teams stattfinden darf. In einer Fan-Charta haben Verein und Anhänger nämlich unter Punkt 2.1.13 genau aufgelistet, dass Dynamo keine Freundschafts- bzw. Testspiele gegen RB bestreiten wird. Punkt. Nun aber Pokal, 1. Runde. Es ist ein klein wenig wie damals 1973. Da wurde Dynamo gegen Bayern München in der zweiten Runde des Europapokals der Landesmeister ausgelost. Ohne Fernsehen. Aber mit Dauergrinsen der Fußballanhänger im Osten. Die wussten genau, was für ein kalter Krieg seit dem 5. Oktober, dem Traumlos, zu erwarten war. Die Stasi gründete die Operation Vorstoß und wollte schon auf Gegners Platz, also auf Feindes Terrain, den Sieg einfahren. Bis zur Halbzeit klappte das auch, dann mussten die Dresdner ihre Offensive noch mit einer Niederlage bezahlen. Ende August 2016 wartet ein neues Kapitel in der Dynamo Dresden-Historie. Ihr Gert Zimmermann 


Meistgelesen