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Zimmis Einwurf – Feine Leute dürfen das

Wohin auch das Auge blicket, nur feine Leute. Das mögen wir. Das macht uns atemlos.

Wenn so ein feiner Mann wie der Fußball-Boss sich extra fein gemacht vor die Kameras setzt und nur Blödsinn erzählt. Da kommt was rüber. Denn die Vasallen nehmen diesen Quatsch eigentlich als Verlautbarung auf und bringen den Unfug unters Volk. Doch das frisst einfach nicht mehr alles. Es hat keinen Hunger mehr, es ist satt. Deshalb genügt die Affäre Schwarzgeld nur noch für Comedy. Aber drüber lachen kann schon lange keiner mehr. Es ist mehr ein Amüsement für den Normalverbraucher, wie die feinen Leute strampeln, um endlich wieder Land zu sehen. Der DFB, FIFA und UEFA suchen schon lange nach der Kapelle, die auf der Titanic bis zum bitteren Ende Musik gemacht hat. Hollywood plant bereits den nächsten Bestseller. In Dresden planen die anderen feinen Leute eine Art Halloween-Party zum Reformationstag. Wie konnte es denn geschehen, dass die einsam an der Spitze thronenden Dynamo-Kicker zur besten Sendezeit Werbung für Krawalle machen? Indem sie gnadenlos getäuscht wurden durch nette Fans, die ihnen ein Plakat in die Hände drückten, um genügend Fotos davon zu machen. Hallo, Freunde, wie gebraucht müssen sich die Dynamos vorkommen nach der Aktion von Kiel. Eine kräftige Faust zertrümmert das Klubabzeichen des nächsten Gegners Magdeburg. Drüber und drunter steht: Dynamo-Fans gegen den 1. FCM. Ja wie geil ist das denn jauchzen die Ultras vor Freude. Und die Spieler, die sich auch für den Anhang die Seele aus dem Leib in Kiel rannten, sind die Gelackmeierten. Vorsänger Lehmann am Bilderrand grinst sich eins: Hier tanzt alles nach meiner Pfeife. Spätestens seit Sonnabend wird vom neuerlichen Spuk der Fangemeinden spekuliert. Erstaunlich, mit welchen Mitteln dafür sogar im Vorfeld Werbung gemacht wurde. Die sich das ausdachten, tragen mitnichten nur einen Kürbis auf ihren Schultern. Noch ein feiner Mann. Sein Name: Klau, Steffen Klau, geboren in Bad Muskau, früher Eishockeyspieler und jetzt Zerstörer von Sport-Veranstaltungen. Egal, wo der Mann in die Zebrahaut eines Referees schlüpft, brennen den Leuten auf dem Eis und hinter der Bande die Sicherungen durch. Er bringt es nicht, nach Regeln zu pfeifen. Schade nicht etwa für ihn, sondern für alle, die diese Sportart lieben. Feine Leute dürfen das. Ihr Gert Zimmermann


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