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Zimmis Einwurf – Auf den Geschmack gekommen?

Wer den deutschen Handball-Europameistern am Montagabend bei der Siegerparty in Berlins Max-Schmeling-Halle zusah, bekam schon einmal einen Vorgeschmack auf das, was in Dresden zu Pfingsten los sein wird.

Auf dem Altmarkt wird wieder einmal die Post abgehen. Denn spätestens nach dem klaren Erfolg über die Bubis aus Mainz ist allen klar geworden, dass sich die Dynamos nur selbst Knoten in die Beine binden müssten, um noch zu scheitern. Weshalb aber sollten das die Kicker tun? Aus dem Erfurt-Spiel hatten die Neuhaus-Schützlinge genau die richtigen Lehren gezogen. Sie agierten in der Anfangsphase so wie ein Temposünder, der gerade geblitzt wurde: Sehr vorsichtig. Als aber der geniale Testroet-Treffer von allen ausgiebig bejubelt wurde, war eines klar: Die Truppe gilt als verschworener Haufen. Bei dem übrigens ordentlich der Flachs blüht. Kapitän Hefele monierte, dass der Schütze doch tatsächlich nur mit dem Schienbein ins Schwarze traf. Der wiederum testierte dem Spielführer beim Einsatz dessen Schienbeines einen Ableger weit unters Tribünendach. Lockerer kann es nicht zugehen. Macht ja so weiter. Die Handball-Europameister haben es allen Mannschaftssportlern vorgemacht, was mit Leidenschaft und Spaß an der Sache möglich ist. Genau unter diesem Gesichtspunkt sieht hoffentlich der inzwischen zur Ruhe gekommene Aufsichtsrat die Personalie ihres Geschäftsführers Robert Schäfer. Wer keine Aufstiegsfeiern mag und die womöglich auch noch ablehnt, muss halt in den April geschickt werden. Auch wenn sich Schäfer selbst ein halbes Jahr Kündigungszeit in den Vertrag geschrieben hat, sollte er ab dem ersten Tag des launischen Monats wieder frei sein von schwarz-gelben Klamotten. Denn das käme auf der Düsseldorfer Einkaufsmagistrale der feinen Leute bestimmt nicht gut an. Übrigens war Dresdens Geschäftsführer genau zur richtigen Zeit am rechten Ort. Es waren schließlich die Dynamo-Kicker, die mit ihren Pokal-Auftritten für einen ordentlichen Überschuss sorgten. Es waren nicht zufällig die Besucher, die sich aller 14 Tage ins Stadion drängelten. Es sind die Mitglieder, die mit Sonderumlagen das Geld für Kölmel besorgen. Genau wie es Jens Jeremies war, der das Bayern-Gastspiel einfädelte. Und es war in Ordnung, dass der Geschäftsführer die Moneten nicht sinnlos verprasste. Ihr Gert Zimmermann


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