Wut- und Toberaum für Lacrima-Trauerzentrum
Einfach mal die Wut rauslassen. Schreien. Oder in eine dunkle Ecke verkriechen. Mit jemandem reden. Auf einen Sandsack einschlagen. Nach dem Warum fragen. Antworten bekommen von einem, der nicht zur Familie gehört und daher unbefangen ist... Im Kindertrauerzentrum »Lacrima« (lat. für Träne) der Johanniter ist das alles möglich. Eröffnet wurde es im Oktober vor einem Jahr als erstes in Sachsen, bundesweit gibt es 14 solcher Einrichtungen. »Derzeit haben wir zwei Trauergruppen und ein parallel stattfindendes Elterntrauercafé. In der Kindertrauergruppe für die Sechs- bis Elfjährigen werden derzeit fünf Kinder begleitet, in der Jugendgruppe der Zwölf- bis 18-Jährigen sind es sechs«, sagt Danilo Schulz, Pressesprecher beim Johanniter Regionalverband Dresden. Ende des Jahres, so schätzt er, werden es insgesamt 17 Kinder und Jugendliche sein. Das Angebot ist für die Betroffenen kostenfrei, die Treffen finden aller 14 Tage statt. Manuela Kurzke, hauptamtliche Projektkoordinatorin von Lacrima, hat bereits neun Helfer an ihrer Seite, die sich als Kinder- und Jugendtrauerbegleiter ausbilden ließen und nun ehrenamtlich mitarbeiten. Denn das Projekt nimmt immer mehr Fahrt auf, derzeit gibt es bereits mehrere Anfragen aus Kitas und Schulen mit dem Wunsch nach Workshops und Schulungen zum Thema Trauer und Trauerarbeit. »Wir sehen die Trauerbewältigung bei Kindern und Jugendlichen als wichtige Präventionsarbeit, da unterdrückte Trauer häufig Ursache für spätere psychische Erkrankungen ist«, sagt Manuela Kurzke, betont aber zugleich, dass »Lacrima keine Therapieform ist, sondern eine fundierte nachhaltige Begleitung, Betreuung und Unterstützung.« Die im besten Fall den Weg zum Kinder- und Jugendpsychologen erspart oder die langen Wartezeiten bis zum ersten Termin beim Facharzt überbrücken hilft. "Wir brauchen einen Wut- und Toberaum. Und dafür brauchen wir Spender" Das Lacrima Trauerzentrum soll nun wachsen. Zu den zwei vorhandenen Räumen wird ein weiterer kommen: Ein Wut- und Toberaum, in dem die Kinder richtig Dampf ablassen können. »Viele Kinder sind in ihrer Trauer auch wütend und diese Wut muss rausgelassen werden«, weiß Manuela Kurzke. Und deshalb soll in dem neuen Raum nicht nur der Boxsack seinen Platz finden, der jetzt noch in einem der beiden Gesprächszimmer hängt, sondern auch eine Sprossenwand und Fallschutzmatten sowie passende Spiel- und Sportgeräte, wie beispielwese Wutwürfel oder eine Slackline. Die Slackline soll sinnbildlich auch dafür stehen, auf dem Trauerweg neuen Halt und neues Vertrauen zu finden. Zuvor sind noch Trockenbauarbeiten nötig und ein neues Lichtkonzept muss installiert werden. »Wir rechnen mit etwa 8.500 Euro Investitionskosten«, schätzt Denis Papperitz, Referent für Projektentwicklung bei den Johannitern. Geld, das die Johanniter mit Spenden einwerben müssen. Denn staatliche Fördermittel oder Stiftungsgelder für solch ein Projekt gibt es nicht und die Eigenmittel der Johanniter-Unfall-Hilfe tragen gerade mal die Kosten für die Koordinatorin des Trauerzentrums. Liebe Leser, helfen Sie deshalb den Johannitern helfen! Lacrima Trauerzentrau, Dresden, Stephensonstraße 12-14
Spenden:
- Johanniter-Unfall-Hilfe e. V., Regionalverband Dresden, Stichwort: „Lacrima Dresden",
- IBAN DE95 3702 0500 0004 3318 00
- Bank für Sozialwirtschaft BIC BFSWDE33XXX