

Seit dem 1. Juli ist Michael Weiße der Cheftrainer von Frauen-Regionalligist Fortuna Dresden. Er hat das Erbe von Steve Maschik angetreten und hat wie der in den letzten Jahren nur ein Ziel: Klassenerhalt. Wie waren die ersten Wochen mit den Mädels?
Sehr intensiv und überaus angenehm. Alle ziehen voll mit und sind heiß auf die Saison. Im Trainingslager haben wir sowohl Kondition gebolzt als auch Taktik-Schulungen durchgeführt. Als Team nahmen wir am Festungslauf in Königstein teil – ein besseres Teambuilding gibt es nicht.
Wann geht es los?
In der Regionalliga am 31. August auf der Wurzener Straße gegen Rostock. Das wird gleich ein Sechs-Punkte-Spiel, denn wir waren in der Vorsaison Zehnter und Hansa Elfter nur wegen der schlechteren Tordifferenz. Eigentlich wäre die Partie auswärts gewesen, aber in der Urlaubszeit gab es an der Ostsee nicht genügend Hotelzimmer. So haben wir zwei Heimspiele zum Start, am 7. September kommt Türkiyemspor.
Vorher steht aber noch der Sachsenpokal an, wie ernst nehmen Sie den?
Wir wollen den gewinnen und uns für den DFB-Pokal qualifizieren, da kann wie bei den Männern das ganz große Los warten. In der Ausscheidungsrunde haben wir in Stötteritz 6:0 gewonnen, jetzt treffen wir mit Radefeld erneut auf einen Landesklässler. Doch zu dem sind 20 Spielerinnen und der Trainer von Landesligist SV Leipzig nach dessen Auflösung gewechselt, es wird also kein Spaziergang.
Fortunas Zweite ist ausgeschieden und hätte in der 1. Hauptrunde gegen Dynamo gespielt – das wäre sicher ein reizvolles Duell gewesen…
Ja, das ist schade, denn die Schwarz-Gelben haben eine gute Truppe beisammen. Trotzdem habe ich keine Angst vor der städtischen Konkurrenz, es liegen immer noch zwei Klassen zwischen uns. Wir wollen die Nummer eins in Dresden bleiben.
Können Sie dabei auf einen starken Nachwuchs setzen?
Ja, unsere U17 hat sich nicht von ungefähr für den DFB-Pokal qualifiziert und trifft dort am 13. September auf Hertha BSC. Vier von den Talenten trainieren bei uns mit, zwei werde ich wohl in die Erste hochholen.
Wie oft bitten Sie zum Training?
Dreimal pro Woche. Alle sind berufstätig oder studieren, wir sind eine reine Freizeit-Mannschaft. Im Gegensatz zu einigen anderen in der Regionalliga, bei denen Trainer und Spielerinnen halb- oder sogar ganztags angestellt sind. Auch ich arbeite tagsüber als Verkehrs-Ingenieur bei der Landeshauptstadt, betreue Fortuna ehrenamtlich. Aber ich habe mich bewusst zu diesem Schritt entschieden und die erforderliche B-Lizenz abgelegt. Ich freue mich auf eine spannende Saison.