

Frank Lippmann bestritt von 1979 bis 1986 insgesamt 89 Spiele für Dynamo und verpasste in den letzten Jahren kaum eine Partie der Schwarz-Gelben auf der Tribüne. Wie haben Sie das 1:2 gegen den 1. FC Magdeburg gesehen?
Die Gäste waren über weite Strecken nicht wesentlich besser, aber man hat in einigen Situationen die mehrjährige Erfahrung in der 2. Liga gesehen. Gerade bei den Gegentoren gab es eine Kaltschnäuzigkeit, die ich bei unserer Mannschaft vermisst habe. Die Abwehr ist erst einmal das A und O, sie ist ein Fundament, das stehen muss. Das war auch schon in Fürth nicht der Fall. In der 2. Liga sind die Stürmer nun mal ein anderes Kaliber, die nutzen jede kleine Chance gnadenlos. Unsere Stürmer waren nicht schlechter – aber die beim Gegner waren einen Tick abgezockter.
Nach dem 1:1 kurz vor der Pause muss man das eigentlich in die Kabine retten – das 1:2 war auch moralisch ein Knackpunkt…
Wenn das nicht fällt, hätten die Dresdner ganz anders in die zweite Hälfte gehen können. So ergaben sich Räume für die Gäste, die die auch in einigen Situationen clever genutzt haben. Da hatten wir noch Glück, dass das 1:3 wegen Abseits zurückgenommen wurde.
Die Schlussphase sah dann gut aus – wäre ein 2:2 ein gerechtes Ergebnis gewesen?
Hätte, wenn und aber – klar, die letzten 20 Minuten war Dynamo überlegen und die Magdeburger haben nichts mehr zustande gebracht. Aber am Ende steht das 1:2 und man steht nach zwei Partien mit leeren Händen da. Jetzt kommt der Pokalhit gegen Bundesligist Mainz und dann ein schweres Auswärtsspiel – die nächsten Wochen werden sicher hart.
Alle fordern Verstärkung für die Abwehr - Sie auch?
Klar, die Probleme waren ja offensichtlich. Aber ich denke, wir brauchen auch einen gestandenen Mann fürs Mittelfeld, der nicht nur so lala mitspielt, sondern das Geschehen an sich reißt. Doch in dieser Phase der Saison sind solche Leute natürlich nicht massenweise frei. Da muss man wahrscheinlich auch mal Geld investieren, damit man mittelfristig nicht auf der Strecke bleibt.
Mit welchen Erwartungen sehen Sie der Partie gegen Mainz entgegen?
Die erste Runde im Pokal ist immer eine Wundertüte. Es kommt ein Erstligist ohne Pflichtspielpraxis, das kann ein Vorteil sein. Vielleicht wird das der erste Wendepunkt für die Dresdner, der Aufschwung für die Saison bringt.
Wo sind Sie außer als Zuschauer bei den Schwarz-Gelben noch am Ball?
Aufgrund von orthopädischen Schäden kann ich leider nicht mehr aktiv kicken, aber ich bin als Sportlicher Leiter in Königswartha aktiv sowohl im Kinder- und Nachwuchsbereich als auch in Sachen Sponsoren.