Carola Pönisch

Suchtbericht 2021: Alkoholmissbrauch Platz 1

Bier, Schnaps, Drogen - was und vor allem wieviel davon werfen sich die Dresdner ein? Der aktuelle Suchtbericht der Stadt Dresden zeigt die Fakten. Allerdings basiert die Statistik auf Zahlen von 2019 und 2020. Diese Verzögerung ist bei Erhebungen dieser Art aber normal.
Symbolfoto jarmoluk/pixabay

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3.102  Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus Dresden mussten 2019 wegen des Konsums legaler und illegaler Drogen im Krankenhaus behandelt werden. Das ist der zweithöchste Wert seit  2006. Nur 2017 gab es mit 3.248 mehr Fälle. Wie schon in den Vorjahren steht Alkoholmissbrauch an erster Stelle, er macht rund 74 Prozent der substanzbedingten Krankenhausbehandlungen aus. Dem Alkohol folgten stationäre Behandlungen aufgrund von multiplem Substanzgebrauch (rund neun Prozent), wegen Konsum von Stimulanzien einschließlich Crystal (rund sieben Prozent) sowie im Zusammenhang mit Cannabis (rund fünf Prozent). Besonders beunruhgend:der Anstieg der Patientenzahl (meist männlich) im Alter 15 bis 25 und 30 bis 35, die wegen Drogen- oder Alkoholmissbrauch im Krankenhaus landen. Auffällig ist außerdem der Opioidkonsum (Schmerzmittel). Die Krankenhausfälle hatten sich innerhalb eines Jahres von 59 in 2018 auf 123 in 2019 mehr als verdoppelt. Auffällig außerdem: Chrystal spielt eine große Rolle bei den Drogen, während bei Cannabis nach jahrelangen Zuwächsen der Behandlungsfälle seit 2012 erstmalig wieder ein Rückgang um 3,2 Prozentzu verzeichnen war. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) weist für Dresden im Jahr 2020 insgesamt 2.240 Rauschgiftdelikte aus. Im Vergleich dazu waren es 2019 genau 2.171 Fälle. Abwasser mit Rückschlüssen
Erstmals stehen für den diesjährigen Suchtbericht auch aktuelle Daten aus Abwasseranalysen der TU Dresden zur Verfügung. Sie zeigen für Dresden einen überdurchschnittlichen Anstieg des Crystalkonsums im Frühjahr/Sommer 2020 und auch im Herbst 2020 noch über dem Niveau der Vorjahre. Bezüglich Crystal liegen die Dresdner Abwasserwerte sogar weit über dem Bundesdurchschnitt. Prävention und Intervention
Gezeigt hat sich, dass sich die suchtbezogenen Probleme 2020 unter Pandemiebedingen eher zugespitzt haben. Die Jugendhilfe benannte verstärkte Alkohol-und Crystal-Rückfälle, gestiegenen Mischkonsum und den verstärkten Einsatz von Ersatzsubstanzen; außerdem mehr Anfragen und vermehrt schwere Fälle psychisch Erkrankter sowie einen extrem erhöhten Medienkonsum bei Kindern und Jugendlichen, dem vermehrt hilflose Eltern gegenüberstehen.
Datengrundlagen
Die Zahlen des diesjährigen Suchtberichts basieren auf der sächsischen und bundesweiten Krankenhausstatistik zum Jahr 2019 sowie der Statistik der Dresdner Suchtberatungsstellen und der Sächsischen Landesstelle gegen die Suchtgefahren e.V. (SLS), den Abwasseranalysen der TU Dresden, der polizeilichen Kriminalstatistik und der kommunalen Bürgerumfrage - jeweils aus dem Jahr 2020. Im Vergleich zu den vergangenen zwei Jahren flossen in die Berichterstattung wieder Daten zu stationären und ambulanten Suchtbehandlungen ein. Hier gibt's den aktuellen Suchtbericht Dresden 2021


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