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Stollenmädchen Salome mit Schwalbe eingeflogen

Dresden. Das diesjährige Stollenmädchen Salome, die 28. Botschafterin für das edle Gebäck seit 1995, kam mit ihrer eigenen Simson-Schwalbe in den Lichthof des Verkehrsmuseums gerollt.

Richtig Gas geben war nicht nötig, denn die Spannung war sowieso schon hoch, wer sich denn nun unter den sechs im engeren Kreis befindlichen hübschen Mädchen durchgesetzt hatte. Die aus Kamenz stammende 17-jährige Sorbin ist von klein auf dem Bäckerhandwerk verbunden und lernt nun das Konditorhandwerk von der Pike auf bei der Dresdner Bäckerei und Konditorei Donath. Und so, wie sie ihren ersten Auftritt mit 4,5 PS unter dem traditionellen Kleid meisterte, hat sie sich auch vorgenommen, das nächste Jahr im Auftrag des goldenen Siegels optimal zu bewältigen.

Wenn Salome gerade nicht in der Backstube steht oder in der Berufsschule lernt, schraubt sie in der Werkstatt gern an ihrem kultigen alabasterweißen Moped Simson-Schwalbe, von denen auch einige in der gerade verlängerten Dauerausstellung »Generation SIMSON – mit 50 Kubik auf der Überholspur« stehen. Womit sich für den Direktor des Verkehrsmuseums, Dr. Michael Vogt, der Kreis für den Anlass zum tollen Event in seinem Haus schloss: »Denn was gibt es Schöneres, als dem Stollenverband und seiner Repräsentantin, die wie 100.000 andere noch eins dieser DDR-Mopeds fährt, hier eine so passende Kulisse bieten zu können.«

Die Chefin ihres Ausbildungsbetriebes in Klotzsche ist übrigens mächtig stolz auf ihren Schützling: »Es macht mir jeden Tag Spaß, mit Salome zusammenzuarbeiten. Sie ist ein Teamplayer, aufgeschlossen und mag es, neue Dinge zu entdecken. Da sie aus einer Bäckerfamilie kommt, weiß sie, wo es in der Backstube und Konditorei langgeht.«

Für ihre Amtszeit hat sich das hübsche Mädchen ein Ziel gesetzt: »Der Dresdner Christstollen ist nicht nur irgendein Gebäck. Er ist der Weihnachtsbotschafter schlechthin und steht für jahrhundertalte Tradition, hochwertige Zutaten und raffiniertes Handwerk. Ich möchte die Menschen auf den Geschmack bringen – und das deutschlandweit und nicht nur beim Stollenfest am 1. Dezemberwochenende. Denn unser Christstollen mit dem goldenen Siegel ist schon etwas ganz Besonderes.«

Mit Traditionen kennt sich die junge Sorbin aus – nicht nur mit den gebackenen. Zuhause in der Familienbäckerei steht die aktive und lebendige Pflege des sorbischen Brauchtums im Mittelpunkt. Für die Sorben voll verständlich, wenn sie sagt: »Pjekarske a konditarske remjelswo lezi mi wosebje na wutrbobi.« – Auf Deutsch: »Das Bäcker- und Konditorenhandwerk liegt mir sehr am Herzen.« Und natürlich ist es ihr eine große Ehre, das neue Stollenmädchen zu sein.

Dafür hat sie auch engagierte Unterstützer. Denn bei den rund 60 Terminen, die auf sie warten, hat sie den Obermeister der Friseurinnung, Robert Klügel, und seine Teams sowie für den Terminakkord nicht nur die eigene Schwalbe, sondern auch traditionell einen nagelneuen Opel Astra Sports Tourer des Autohaus Dresdner GmbH zur Verfügung.


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