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Staus durch BMW-Autohaus

Dresden. Nicht nur die vielen Baustellen machen den Dresdner Autofahrern momentan zu schaffen. Ein Autohaus blockiert mit seiner Kfz-Anlieferung die B172.

Die Kfz-Anlieferung beim BMW-Autohaus Dresden auf der Dohnaer Straße 99-100 behindert den Berufsverkehr auf der B17 (hier am 14. Juli,  9 Uhr).

Die Kfz-Anlieferung beim BMW-Autohaus Dresden auf der Dohnaer Straße 99-100 behindert den Berufsverkehr auf der B17 (hier am 14. Juli, 9 Uhr).

Bild: Privat

Seit vielen Wochen werden tausende Pendler auf der B172, aus Richtung Pirna kommend, auf ihrem Weg in die Landeshauptstadt ausgebremst. Der Grund: Pkw-Anlieferungen für das BMW-Autohaus auf der Dohnaer Straße 99-100.

 

Spur der B172 blockiert

 

Dabei findet die Anlieferung häufig am Tag, mitten im Berufsverkehr, statt. Das Problem: Das Be- und Entladen wird dabei direkt auf einer Spur der Bundesstraße B172 durchgeführt, wobei selbst der leere Lkw wohl eine längere Zeit auf dieser wichtigen Verkehrsader verweilt. »Ein Sonderabkommen zwischen der Stadt Dresden und dem BMW-Autohaus gibt es aber nicht«, versichert Diana Petters, Redakteurin für Medienarbeit der Landeshauptstadt Dresden. Genervte Autofahrer berichten von langen Staus, die sich dabei zeitweise bis nach Heidenau ziehen würden.

 

Eine Blockierung der rechten Spur der Bundesstraße fand unter anderem am 23. und 25. Mai 2022 gegen 8 Uhr statt. Weiterhin am 10. und 16. Juni gegen 9 Uhr sowie am 12. Juli kurz vor 9 Uhr, hier sogar durch zwei Anlieferungs-Lkw. Für die Autofahrer, welche die B172 Richtung Dresden-Zentrum als täglichen Arbeitsweg nutzen, ist dies ein großes Ärgernis. Auch die Gesundheit der Anwohner wird durch die täglich erhöhte Smokbelastung zunehmend gefährdet.

 

Be- und Entladen erlaubt

 

Das Ordnungsamt Dresden informiert, dass auf der Dohnaer Straße 90-100 ein eingeschränktes Halteverbot, sprich Parkverbot, gilt und das Be- und Entladen dementsprechend zulässig ist. Laut §12 (2) StVO gilt allerdings das Verlassen des Fahrzeugs oder das Halten von länger als drei Minuten als Parken, was bei einer Pkw-Anlieferung definitiv der Fall ist. Autotransportern mit bis zu acht Fahrzeugen werden somit faktisch längere Haltezeiten eingeräumt, da neben dem Be- und Entladen noch zulässige Nebenverrichtungen durchgeführt werden müssen. Dazu gehören die Kontrolle der Lieferscheine und die kurze Besichtigung, um Schäden auszuschließen. »Ein stundenlanges Abstellen wäre daher im Einzelfall zu prüfen, wurde aber bisher durch uns so nicht festgestellt. Die Anfrage nehmen wir zum Anlass, dies zu überprüfen. Eine tägliche, mehrfache Überwachung dieses Bereiches ist auf Grund der unzureichenden personellen Kapazitäten nicht möglich«, heißt es dazu vom Ordnungsamt Dresden weiter.

 

BMW Autohaus möchte nach Lösung suchen

 

Auf eine Anfrage des WochenKuriers zur beschriebenen Verkehrsbehinderung bekamen wir folgende Antwort von Seiten der BMW-Niederlassung: »Wir weisen unsere Lieferanten regelmäßig auf diesen Sachverhalt hin und werden diese wiederholt sensibilisieren, den Verkehrsfluss auf der Straße nicht unnötig zu behindern. Bisher erhielten wir keine Beschwerden seitens betroffener Mitbürger. Wir werden die Situation nun verstärkt beobachten und nach einer nachhaltigen Lösung suchen«, so Sandra Strömer vom BMW-Marketing.

 

Aus der Antwort geht hervor, dass der Sachverhalt der Dresdner Niederlassung bekannt ist und man die Verkehrsbehinderung bisher in Kauf genommen hat. Als Begründung könnte dabei das Fehlen von Beschwerden seitens betroffener Autofahrer dienen. Man arbeite aber wohl schon an einer Lösung und weise die Lieferanten darauf hin, die Straße nicht unnötig zu blockieren. Der WochenKurier wird diesen Missstand weiter im Auge behalten, um den Verkehrsfluss auf der B172 wieder zum Laufen zu bringen.


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