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gb/pm

Sensation: Eisweinlese bereits im November

Radebeul. Wer hätte dies noch vor ein paar Tagen bei sonnigem und sehr mildem Spätherbstwetter für möglich gehalten: Eiswein-Glück für Schloss Wackerbarth bereits im November.

Wackerbarths Weinbauleiter Till Neumeister erntet bei minus sieben Grad im Goldenen Wagen gefrorene Traminer-Trauben.

Wackerbarths Weinbauleiter Till Neumeister erntet bei minus sieben Grad im Goldenen Wagen gefrorene Traminer-Trauben.

Bild: PR / Arvid Müller

Dank eines kurzen Kälteeinbruchs am vergangenen Wochenende mit eisigen Nächten und einem frostreichen Samstag konnten die Radebeuler Winzer am Sonntagmorgen im Goldenen Wagen die gefrorenen Trauben für Eiswein lesen. Eine doppelte Sensation für das Erlebnisweingut: Noch nie hat Petrus eine Eisweinlese für Schloss Wackerbarth zwei Weinjahre in Folge möglich gemacht; an eine so zeitige Lese der begehrten Trauben bereits im November können sich die Winzer seit Jahrzehnten nicht erinnern. Denn damit Eiswein geerntet werden kann, ist rund um die Lese eine Temperatur von minus sieben Grad Celsius nötig. Normalerweise werden solche Temperaturen im sächsischen Elbtal erst im Dezember erreicht.

Der frostige Einsatz für 25 Winzer begann um 5 Uhr. Bei klirrender Kälte und Temperaturen von minus sieben Grad Celsius ernteten sie per Hand auf einer Fläche von ca. 0,2 Hektar die gefrorenen Trauben von rund 1.000 Traminer-Reben. Nach der Arbeit im Weinberg verarbeiteten die Kellermeister das eisige Lesegut umgehend in der nahe gelegenen Manufaktur – pressten den Traminer noch im gefrorenen Zustand.

So wie Wackerbarths Winzer jedes Jahr geduldig und voller Hoffnung auf den perfekten Zeitpunkt für die Lese gefrorener Trauben warten, müssen sich Weinfreunde ebenfalls noch etwas gedulden: Nach der Gärung wird die limitierte Wein-Rarität zunächst mehrere Monate in den Kellern reifen.


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