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Birgit Branczeisz

Sechs Kitas sollen dichtmachen

Dresden. Mit einer Petition wehren sich die Eltern dagegen.
Vera Popp und Gina Rühle (re.) haben eine Petition gestartet, um  ihre Kita zu erhalten.

Vera Popp und Gina Rühle (re.) haben eine Petition gestartet, um ihre Kita zu erhalten.

Bild: Privat

Die Kita „Jessener Straße 40“ feiert ihr 10-jähriges Jubiläum. Doch Freude will bei Eltern und Erziehern keine aufkommen. Jetzt flatterte ihnen ein Brief ins Haus, in dem steht, dass die Einrichtung 2026/2027 geschlossen wird. Die persönliche Atmosphäre, das Team - alles Aus. »Die Kitas sind nicht mehr notwendig«, heißt es von der Stadt.

Nicht nur die Jessener Straße 40 betrifft das, sondern auch die Kindertagesstätten Heinrich-Mann-Straße 32, Heinrich-Mann-Straße 34, Vetschauer Straße 39, Geisingstraße 25 und die Finsterwalder Straße 2a. Alle diese Containerbauten wurden in den Jahren 2012 bis 2013 als Kindertageseinrichtungen in Form »mobiler Raumeinheiten in Stahlbauweise« befristet für einen Zeitraum von zehn Jahren errichtet, so Svenja Fischer Abteilungsleiterin Kommunale Kindertageseinrichtungen der Stadt Dresden. Und zwar bewusst in Gebieten mit stark steigender Einwohnerzahl.

Aktuelle Analysen der Geburtenzahlen hätten aber ergeben, dass die Container-Kitas künftig nicht mehr notwendig sind. Die befristeten Baugenehmigungen laufen ohnehin aus. Bis 2026/27 soll es noch eine Verlängerung geben. Nur in Prohlis sei auch über 2027 hinaus ein Standort erforderlich und deshalb sind hier folgende Maßnahmen geplant: Die Stadt will einen Standort an der Vetschauer Straße 14 entwickeln, u. a. auch mit Kita-Nutzung – als Ersatz-Neubau für die Kindertageseinrichtung Finsterwalder Straße 2.

Dabei sei es das Anliegen, unabhängig von der bis dahin zu betreuenden Anzahl von Kindern, eine gute Bildungsarbeit zu gewährleisten, so das Amt weiter. Genau die sehen die Eltern allerdings gefährdet, schätzen sie doch besonders die persönliche Team-Atmosphäre, erzählt Mutter Gina Rühle. Sie würde die Schließung der „Jessener Straße 40“ zwar nicht mehr persönlich betreffen, aber sie will für andere Eltern etwas tun. „Gerade die Wohnortnähe ist doch wichtig und als wir einen Kitaplatz gesucht haben, hatten wir Riesenprobleme“, sagt sie. Dass das in ein paar Jahren plötzlich alles entspannt sein soll, kann sie sich nicht vorstellen.

Und was wird aus den Containern? „Mit dem Vermieter wurde seinerzeit vertraglich vereinbart, dass die Systembauten nach Beendigung des Mietverhältnisses demontiert werden müssen“, so Diana Petters von der Pressestelle auf Nachfrage des Wochenkurier.

www.openpetition.de/petition/online/schliessung-unserer-kita-stoppen

 


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