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Carola Pönisch

Schulstart ohne Schulbücher?

In einer Woche startet das neue Schuljahr 2017/2018. Auf vielen städtischen Schulbaustellen wird noch mit Hochdruck gearbeitet, auch Möbel- und Lehrmittellieferungen werden erwartet. Dagegen ist es bei der Ausschreibung und Bestellung der Schulbücher zu erheblichen Verzögerungen gekommen.
Foto Archiv

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Kann es sein, dass einige Grund- und Förderschulen sowie sieben Gymnasien ins neue Schuljahr starten ohne Schulbücher? Ja, es scheint so.  „Wir haben die Ausschreibungen erstmals vollständig mit dem elektronischen Vergabesystem durchgeführt und die Komplexität unterschätzt, mit der die besonderen Rahmenbedingungen der Schulbuchvergabe in Einklang zu bringen waren“, erklärt Falk Schmidtgen, Leiter des Schulverwaltungsamtes.

In der Regel werden Vergabeentscheidungen zugunsten des preisgünstigsten Bieters getroffen. Das ist wegen der Buchpreisbindung bei der Schulbuchausschreibung aber nicht möglich. Trotz identischer Preise ist ein ordentliches, europaweites Vergabeverfahren durchzuführen. Die Ausschreibungen wurden Anfang Mai 2017 veröffentlicht. Es gab zwei Vergabeverfahren mit zusammen 22 Losen in einem Auftragswert von insgesamt etwa 3,2 Millionen Euro. Weil sehr viele Buchhandelsgeschäfte alle Ausschreibungsbedingungen erfüllen, erteilte man die Zuschläge im Losverfahren. Das elektronische Vergabesystem geht aber jeweils von genau einem günstigsten Bieter aus. Zusammen mit verschiedenen gesetzlichen Fristen, die im Vergabefahren zwingend einzuhalten sind, führte das Losverfahren über das elektronische Vergabesystem deshalb zu nicht aufholbaren Verzögerungen.

Erst Anfang der fünften Ferienwoche konnten die Schulbuchbestellungen für die erste Ausschreibung ausgelöst werden, die alle Grundschulen, Förderschulen, die vier Schulgründungen und sieben Gymnasien umfasst. „Wir hoffen, damit die rechtzeitige Lieferung sichern zu können. Die ersten Lieferungen werden Anfang August erwartet“, so Amtsleiter Schmidtgen. Weil noch verbindliche Wartefristen bestehen, kann die Bestellung für die zweite Ausschreibung  (Oberschulen, Berufliche Schulen und die anderen Gymnasien) erst in der letzten Ferienwoche ausgelöst werden. Lieferbeginn für diese Bestellungen ist voraussichtlich in der ersten Unterrichtswoche. Sicher kann in den ersten Unterrichtswochen auf vorhandene ältere Buchbestände ausgewichen werden, was aber einen erheblichen Aufwand in den Schulen verursacht. „Dafür möchten wir uns bei den Schulen entschuldigen, denn so eine Verzögerung darf nicht passieren. Sie wird einmalig bleiben“, versichert Schmidtgen.


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