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Saubere Elbe mit vielen Fischen

Deutschland und Tschechien haben vor 25 Jahren eine internationale Kommission zum Schutz der Elbe gegründet. Zum Jubiläum zogen die Mitglieder eine positive Bilanz der gemeinsamen Anstrengungen zur Verbesserung der Wasserqualität.

Die Schwerpunkte der Bemühungen in den 1990er Jahren waren die Senkung der Gewässerbelastung durch kommunales und industrielles Abwasser, der Bau von kommunalen Kläranlagen, die Verbesserung der Gewässergüte und der ökologischen Verhältnisse, später kam auch der Bereich Hochwasserschutz dazu. Die Abwasserbelastung der Elbe konnte so über die Jahre wesentlich gesenkt werden. Die Wasserqualität wird an 19 Messstellen untersucht. Obwohl die Konzentrationen von Schadstoffen sinken, befinden sich höhere Gehalte an Schwermetallen und organischen Schadstoffen in Sedimenten, die durch Hochwasser wieder freigesetzt werden. Diesen Vorgang zu kontrollieren, ist die größte Herausforderung der nächsten Jahre. Infolge der verbesserten Wassergüte nahm das Artenspektrum in der Elbe zu. Fachleute gehen von über 100 Fischarten in der Elbe aus. Seit Oktober 1998 kehren auch die Lachse zum Laichen in die Elbenebenflüsse zurück. Das Thema Hochwasserschutz beschäftigt die Kommission bereits seit der zweiten Hälfte der 1990er Jahre. Die Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Extremhochwasser im August 2002 wurden in den Aktionsplan aufgenommen. Die Umsetzung der Empfehlungen des Aktionsplans führte zur Reduzierung der Hochwasserschäden insbesondere beim Frühjahrshochwasser 2006, aber auch beim Hochwasser im Juni 2013. Die Elbeanrainer werden seit 1991 über Ort, Zeit und Ausmaß von unfallbedingten Gewässerbelastungen im Einzugsgebiet der Elbe im Rahmen des „Internationalen Warn- und Alarmplans Elbe“ rechtzeitig informiert. Fünf internationale Hauptwarnzentralen sind daran beteiligt. Seit 2004 wird das Havarie-Meldesystem durch das Alarmmodell Elbe, ein Vorhersagemodell zur Ausbreitung von unfallbedingten Schadstoffwellen in der Elbe, unterstützt. „Das Aktionsprogramm Elbe und der Aktionsplan Hochwasserschutz Elbe haben eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung des Zustands der Elbe und des Hochwasserschutzniveaus gespielt und ihre Aufgaben erfüllt“, fasst der IKSE-Präsident Dr. Helge Wendenburg zusammen. Die Kommission wurde am 8. Oktober 1990 in Magdeburg gegründet. Zu den Gründungs- und Vertragsparteien zählen neben der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik auch die Europäische Union. Foto: Pohl


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