Seitenlogo
pm/ck

Radverkehrskonzept: ADFC zieht Bilanz

Dresden. Fünf Jahre nach Verabschiedung des Radverkehrskonzeptes der Landeshauptstadt Dresden zieht der ADFC Bilanz über die bisher umgesetzten Maßnahmen - diese fällt jedoch eher gemischt aus.

Fahrrad-Demo auf der Reicker Straße im April 2022.

Fahrrad-Demo auf der Reicker Straße im April 2022.

Bild: ADFC DD / Fotografisch

Im März 2017 hatte der Dresdner Stadtrat das Radverkehrskonzept der Landeshauptstadt Dresden verabschiedet. Darin sind rund 450 Maßnahmen zur Herstellung eines durchgängigen Radnetzes aufgelistet. Nun, fünf Jahre später, fällt die Umsetzungsbilanz jedoch gemischt aus. Nach ADFC-Rechnung wurde das Konzept bisher zu 18 Prozent abgearbeitet. Das beste Jahr, das Jahr 2019 mit 18,1 umgesetzten Maßnahmen, bleibt weiterhin unerreicht. Auch der Wert von 2020 mit 12,1 Maßnahmen wurde seither nicht wieder geschafft.

In den letzten beiden Jahren nahm die Radverkehrsinfrastruktur wieder etwas Fahrt auf. Im Jahr 2021 wurden 10,3 Maßnahmen aus dem Konzept erledigt (eigentlich 13 Maßnahmen, aber nicht alle Mängel wurden vollständig behoben) und 2022 waren es 11,1 Maßnahmen. Glaubt man den Ankündigungen, sollen 2023 rund 14 bis 15 Mängelbehebungen des Konzeptes Realität werden. Aber auch wenn sich die Bilanz leicht bessert, ist eine völlige Umsetzung des Radverkehrskonzeptes bis 2025 – wie ursprünglich gedacht – nicht zu schaffen.

"Der sichtbar wachsende Radverkehr, selbst in den kalten Monaten fahren mehr und mehr Dresdner*innen mit dem Rad, benötigt ein sicheres Radwegenetz mit durchgehenden Radwegen", erklärt Edwin Seifert, Geschäftsführer des ADFC Dresden. "Das weiß auch Stephan Kühn, der Baubürgermeister. Er muss jetzt die Umsetzung des Radverkehrskonzeptes noch intensiver voranzutreiben. Gut ankommt bei Dresdens Radfahrer*innen dabei immer, wenn gleich ein Bündel an Verbesserungen auf die Straße kommt und durchgehende Routen entstehen. Wie beispielsweise die Radroute DD-Ost mit ihrer Kette aus Fahrradstraßen. Ein gelungenes Projekt. Die schnelle Umsetzung und ihre Ausgestaltung sollte als Blaupause dienen für noch mehr solcher Routen. Das würde Dresdens Radverkehr noch einen weiteren Schub geben. Hier ist Kühn in der Pflicht."

 

Selbst auf Vorzeige-Radrouten bleibt noch einiges zu tun

 

Wie zu jedem Jahreswechsel bilanziert der ADFC die tatsächlich auf die Straße gebrachten Verbesserungen für den Radverkehr in Dresden, ergänzt um eine Liste der noch offenen "Baustellen" und unerledigten Dauerbrenner und stellt diesen detaillierten Rückblick auf seine Website. Die Bilanz zeigt: Es bleibt noch viel zu tun. Selbst an der Radroute DD-Ost gibt es noch Punkte die zu verbessern sind. So sollte beispielsweise der gestiegene Kfz-Schleichverkehr dringend unterbunden werden. Schade ist zudem oft, dass so manches nur durch Druck seitens des ADFC Dresden passiert, wie etwa die nun anstehende Markierung von Radfahrstreifen auf der Reicker Straße.

Alles in allem mehren sich die Verbesserungen für den Radverkehr Stück für Stück. Dennoch geht hier mehr, findet der ADFC Dresden. "Eine Möglichkeit, die Bilanz zu verbessern wäre, schnell Umsetzbares auf die Straße zu bringen, wie reine Oberflächensanierungen, im Radverkehrskonzept stehen allein 28 davon, oder reine Ummarkierungen von Abbiegespuren zu Radspuren."

 

Monitoring des ADFC: www.radwatch-dresden.de


Meistgelesen