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Radebeul jobbt: „Fitte Oberschüler gesucht“

Am 11. März, 10 bis 15 Uhr, heißt es wieder „Radebeul jobbt“. Aus der ursprünglichen Berufsorientierungsmesse ist im fünften Jahr längst mehr geworden. Neben angesagten Ausbildungsberufen und aktuellen Jobangeboten findet man hier vielleicht auch sein neues Betätigungsfeld für den Feierabend oder Ruhestand.
Tim Ulke ist mit seiner Mechatroniker-Ausbildung bei KBA so gut wie fertig. Zu „Radebeul jobbt“ werden Auszubildende des Werks berichten, was einen dort erwartet.  Foto: Schramm

Tim Ulke ist mit seiner Mechatroniker-Ausbildung bei KBA so gut wie fertig. Zu „Radebeul jobbt“ werden Auszubildende des Werks berichten, was einen dort erwartet. Foto: Schramm

Die Personaler in den Betrieben können ein Lied davon singen. Die Bewerbungsstapel potentieller Azubis werden im kleiner oder sind inzwischen ganz verschwunden. Der Trend ist nicht erst seit gestern spürbar. Schon vor über fünf Jahren reifte bei den Radebeuler Wirtschaftsfrauen – einem Zusammenschluss von Unternehmerinnen der Stadt – die Erkenntnis, „dass man etwas tun müsse“ – die Geburtsstunde von „Radebeul jobbt“. Dabei hat die Stadt mit ihren 34.000 Einwohnern gerade einmal 840 Arbeitslose. Macht eine Quote von fünf Prozent, quasi Vollbeschäftigung.  Also alles nicht so schlimm? Wie macht´s KBA? Der größte Arbeitgeber der Stadt – der Druckmaschinenhersteller KBA (ca. 1.600 Mitarbeiter) – steckt viel Energie in die Nachwuchsgewinnung. Ein ausgetüfteltes Schulpraktikum, spezielle Angebote in den Sommerferien, offene Lehrwerkstatt im September, Tage der offenen Tür und vieles mehr gehören hier zum Standardprozedere, um junge Menschen für die 30 Lehrstellen jedes Jahr zu begeistern.  „Wir suchen den fitten Oberschüler“, sagt Ausbildungsleiter Jochen Mann. Wenn man bedenkt, dass die Schulabgängerzahlen sich allein im Landkreis Meißen seit 2005 bis heute halbiert haben, eine durchaus schwierige Mission. Mechatroniker- und Industriemechaniker-Stellen lassen sich noch besetzen. Spätestens beim Zerspanungsmechaniker ist die Begeisterung vorbei. Neben dem demografischen Wandel, sieht man in der Industrie besonders eine Tendenz mit großer Sorge  – den „unsinnigen Run“ auf die Gymnasien in Sachsen. Neu sortiert KBA (ehemals Planeta) hat sich in den letzten Jahren neu sortiert. Aufgrund der schwächelnde Printbranche mussten neue Geschäftsfelder erschlossen und ausgebaut werden. Im Radebeuler Werk hat man sich inzwischen auf Maschinen für die Verpackungsindustrie spezialisiert. „Egal ob Smartphone oder Fernseher – die Verpackungen werden immer aufwendiger“, so Mann.  KBA ist einer von insgesamt 70 Betrieben, die sich am 11. März, 10 bis 15 Uhr, im Beruflichen Schulzentrum Radebeul vorstellen werden. Eingeladen sind insbesondere Schüler(innen) ab Klasse 7 und ihre Eltern. Daneben wird es auch eine Jobbörse mit offenen Stellen geben. Das BSZ (Straße des Friedens 58)  nutzt den Tag gleichzeitig, um seine Labore zu öffnen. Neuer Programmpunkt ist die Vereinsschau. „Besucher finden hier Ideen und Anregungen, sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich zu engagieren“, sagt Mitorganisatorin Gabriele Bäßler von der Stadtverwaltung. Infos gibt es hier.           Hinweis: Die beiden Gewerbegebiete Radebeul-Naundorf und Coswig-Kötitz laden am 16. März von 14 bis 19 Uhr zu einem Berufsinformationstag ein. Die Unternehmen öffenen dazu ihre Türen und gewähren Interessenten Einblicke in den Alltag der Berufsausbildung. Insgesamt werden 18 Berufe und sechs verschiedene Studiengänge vorgestellt. Mit dabei: KBA, thyssenkrupp, Unitedprint, LTB Leitungsbau, Ellerhold, die Walze Coswig u.v.m.. Infos gibt es hier.


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