Provisorische Fernwärmeleitungen auf Augustusbrücke
Um ihrem Versorgungsauftrag in vollem Umfang nachzukommen, muss SachsenEnergie für den Winter 2024 / 2025 provisorisch eine zweite Hauptversorgungsleitung für Fernwärme über die Augustbrücke verlegen. Zu diesem Ergebnis kommen die Prognosen und Berechnungen der Fernwärmeexperten. Sofort nach dem Teileinsturz der Carolabrücke und der Zerstörung einer der Hauptversorgungsleitungen der Dresdner Fernwärme wurden verschiedene Varianten für eine zweite Hauptverbindung zwischen den beiden Elbseiten durchgeplant. »Wir dürfen keine Zeit verlieren. Die Augustusbrücke kommt als einzige Elbquerung infrage, über die wir die provisorischen Fernwärmeleitungen bis Mitte November verlegen können. Es ist die schnellste und sicherste Lösung. Nur an dieser Brücke können wir die Rohre direkt in das Verteilnetz anschließen. Wir haben keine andere Chance als diese, um rechtzeitig zum Winterbeginn die umfängliche Wärmeversorgung im Nordosten der Stadt zu sichern. Keiner weiß, wann der erste Frost kommt und wie kalt der Winter werden wird«, so Dr. Rutger Kretschmer, Leiter des Geschäftsfelds Kraft und Wärme.
Das ist geplant
Zwei schwarze Leitungen – für den Vor- und den Rücklauf der Fernwärme – verlegt SachsenEnergie auf dem kompletten westlichen Fußweg der Augustusbrücke. Am Blockhaus auf der Neustädter Seite und vor dem Italienischen Dörfchen auf dem Theaterplatz werden sie jeweils in der Erde verschwinden und an das Verteilnetz angeschlossen. »Die Rohre sind mit Kunststoff ummantelt und haben eine Außentemperatur von 25 Grad Celsius. Sie stellen für die Umgebung keine Gefahr dar«, erklärt David Falkenberg, der den Bau leitet.
Keine sinnvollen Alternativen
Alternativ zur Augustusbrücke hat SachsenEnergie auch drei Varianten einer provisorischen Rohrbrücke an den Bestandpfeilern der Carolabrücke, freihängend oder auf neuen Pfeilern überprüft. Alle drei Varianten mussten verworfen werden, da sie zu lange dauern oder zu viele Risiken bezüglich der Standfestigkeit der Pfeiler oder der Leitungen bestehen.
Auch ein zweiter Düker wurde dafür in Betracht gezogen, kommt aber als kurzfristige Lösung aufgrund der langen Bauzeit nicht in Frage. Ziel ist es, einen Versorgungsengpass zu vermeiden und möglichst schnell die Leitungen zu legen.