Platte für Platte zum Riesenstollen
Für Stollenmädchen Lina Trepte und etliche Bäcker aus Dresden begann das große Bauen am vergangenen Sonntag bereits im Morgengrauen. Was für alle Beteiligten eigentlich nichts Ungewöhnliches war, stehen sie doch als Bäcker ohnehin schon halb in der Nacht an ihren Backöfen. Doch dieses Mal war die Arbeit eine ganz andere – eine, die nur einmal im Jahr getan werden muss. Denn aus einer Vielzahl einzelner Stollenplatten, die in den vergangenen Tagen in rund 60 der insgesamt 125 Mitgliedsbetriebe des Schutzverbandes Dresdner Stollen e. V. gebacken wurde, entstand in einer Art Riesenpuzzle der Riesenstollen, der am 8. Dezember zum 25. Dresdner Stollenfest erst durch die Stadt gezogen und dann für den guten Zweck portionsweise verkauft wird. Doch zurück zum Sonntag: Was nach einer flotten Stapelaktion klingt, brauchte in Wirklichkeit mehrere Stunden, viel Kraft und vor allem Teamwork. Jeweils acht Kilo bringen die 40 mal 60 Zentimeter großen Platten auf die Waage, in denen zusammen rund 1 Millionen Sultaninen, 1.350 Kilogramm Mehl, 830 Kilogramm Butter sowie 310 Kilogramm Zucker verbacken wurden. Die stollentypische Form erhielt der Gigant durch Hand- und Messeranlegen der Experten nach einem genauen Plan. Mit größter Perfektion wurde geschnitten und geschnitzt, bis er aussah wie ein echter Dresdner Stollen. Zum Schluss wurde alles mit Butter und Zucker eingepinselt und mit Puderzucker bestäubt – fertig war das Riesenteil. Wer es kosten will, hat dazu am 8. Dezember Gelegenheit. Ein Stück zu je 500 Gramm kostet sechs Euro, ein Teil des Erlöses kommt traditionell einem sozialen Zweck zu.