

Ist das Kunst? Und ist das eine Kleingartenparzelle? Die Antwort auf Frage eins lautet Ja, die auf Frage zwei diplomatisch »nein, nicht im klassischen Sinn«. Denn »Parzelle 3«, gleich ein Stück rechts hinterm Eingang in die »Flora I« an der Bergmannstraße 39, ist einerseits eine klassische KGV-Parzelle gewesen, jetzt aber als »Parzelle 3« eine Art Außenstelle des Kunsthaus Dresden. Entstanden ist hier in den letzten Wochen ein Modellgarten, der jedoch weit entfernt ist von herkömmlichen Kleingärten. Mittelpunkt ist ein sehr offener, luftiger Holzpavillon, dessen Außen- und Innenwände vom Kunsthaus für Ausstellungen genutzt werden können. Um diesen Pavillon herum legte Künstlerin Nana Petztet (58) eine u-förmige Hügellandschaft aus bodentypischem Plänergestein und Lößlehm an, die wiederum mit 19 seltenen, Wärme und Trockenheit liebenden Wildpflanzenarten bestückt wurde. Diese Pflanzen, darunter Feld-Mannstreu, Astlose Graslilie, Taubenskabiose und das Siebenbürgische Perlgras, stehen alle auf der Roten Liste Sachsen der bedrohten Arten und wurden aus Samen aus dem Boselgarten Meißen, einer Außenstelle des Botanischen Gartens der TU Dresden, herangezogen. Spätestens in zwei Jahren wird die Anlage zugewachsen und ein bunt blühendes Kleinod sein. Der Kleingartenverein »Flora I« besteht aus vier örtlich verschiedenen Anlagen, die größte mit 104 Parzellen ist die Anlage 1 an der Bergmannstraße.