Birgit Branczeisz

Park der Villa Engel ist gerettet

Radebeul. Eigentümer sorgt dafür, dass Villa und Park erhalten bleiben - und es entstehen neue Wohnungen.
Die Villa wurde 1879 /1880 errichtet und 1882 durch den Statistiker und Sozialökonomen Ernst Engel bezogen.

Die Villa wurde 1879 /1880 errichtet und 1882 durch den Statistiker und Sozialökonomen Ernst Engel bezogen.

Bild: Branczeisz

Jürgen Hanke ist erleichtert. Die Villa Engel wird als Kulturdenkmal für künftige Generationen saniert, das Areal Dr.-Schmincke-Allee/Wasastraße  mit den ruinösen Produktions- und Lagerhallen der ehemaligen Lampen – und späteren Eisfabrik  wird zu Wohnremisen umgestaltet und vor allem 5.000 Quadratmeter Park mit den schönen alten Bäumen bleiben erhalten. Das war der Wunsch der Eigentümergemeinschaft, die seit 1953 hier gewohnt hat,  und dafür beim  Kaufpreis deutliche Abstriche gemacht hat. Das ist gar nicht hoch genug zu bewerten.

Sie selbst sind bereits vor einiger Zeit ausgezogen aus ihrer „Schweizer Villa“ – bald wird die VSC GmbH Dresden als Investor mehrgeschossige Wohnhäuser entlang der Wasastraße bauen, aber eben auch die Villa sanieren und die Remisen behutsam in den Park einbeziehen. Eine nachträgliche Verdichtung mit weiteren Häusern ist nicht möglich, es sei denn, der Stadtrat beschließt das in einem neuen B-Plan-Verfahren. Baurechtlich handelt es sich hier um eine „Wiedernutzbarmachung von ehemaligen aufgelassenen Gewerbeflächen“. 

Der Stadtrat hat mit 21 Stimmen dafür gestimmt, mit einem „Aufstellungsbeschluss zu einem vorhabenzogenen Bebauungsplan“ den Weg für die weiteren Planungen freizumachen und darauf Einfluss zu haben. Die AfD-Fraktion wollte den Beschluss gern vertagen, scheiterte aber mit ihrem Antrag gegen 17 Nein-Stimmen.

Die Villa Engel ist ein Kulturdenkmal und benannt nach dem Mitbegründer der deutschen Sozialökonomie (Engelsches Gesetz), der in diesem Haus wohnte und hier auch starb. Die Villa Engel ist ein 1879 durch die Gebrüder Ziller entworfenes größeres Landhaus ursprünglich im Schweizer Stil.  Sie wurde 1879 /1880 errichtet und 1882 durch den Statistiker und Sozialökonomen Ernst Engel (1821–1896) bezogen, der ihr seinen Namen gab.

Das Engelsche Gesetz, benannt nach dem Statistiker Ernst Engel, besagt, dass der Anteil des Einkommens, der für Nahrungsmittel ausgegeben wird, mit steigendem Einkommen sinkt. Einfacher ausgedrückt: Je mehr jemand verdient, desto weniger von seinem Einkommen benötigt er, um seinen Nahrungsbedarf zu decken, und desto mehr kann er für andere Dinge ausgeben, wie z.B. Luxusgüter oder Dienstleistungen. Es bietet wertvolle Einblicke in das Konsumverhalten und die Verteilung der Ausgaben.

 


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