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Carola Pönisch

Offener Brief mit Appell an Bauherrn

Wie soll die Fassade des Palais Riesch am Neumarkt aussehen? Modern oder nach historischem Vorbild rekonstruiert? 28 namhafte Persönlichkeiten haben jetzt einen Offenen Brief an den Bauherrn geschrieben.

Dresden will sich 2025 als Europäische Kulturhauptstadt bewerben. Der Neumarkt beziehungsweise die Entwicklung des ehemals zerstörten und 40 Jahre als Wunde zurück gelassenen Areals dürfte dabei eine zentrale Rolle spielen. Schließlich ist der Neumarkt mit der wiederaufgebauten Frauenkirche das zentrale Herz der Stadt, das – seit es mit Eröffnung des Gotteshauses wieder kräftig schlägt – jedes Jahr Millionen Menschen in die Stadt lockt. Nun gibt es erneut Streit um eine Fassade. Das Palais Riesch, das ebenso wie das Palais Hoym im sogenannten Quartier III/2 von Bauunternehmer Christoph Gröner (CG Gruppe) wieder aufgebaut werden soll, kann laut Christoph Gröner keine historisch angelegte Fassade erhalten, weil sich dies mit modernen Wohnanforderungen dahinter nicht vereinbaren ließe. Allerdings wurde der von ihm Ende Januar öffentlich vorgestellten Entwurf im Bauausschuss abgelehnt. Ein neuer soll Ende April vorliegen, allerdings erneut als moderne Variante. Offener Brief Das wiederum  ruft nicht nur die Gesellschaft Historischer Neumarkt (GHND) auf den Plan, die mit einem eigenen Entwurf bereits dokumentiert hat, dass sich am Palais Riesch ganz gut beides vereinbaren ließe. In einem Offenen Brief an den CG-Chef Gröner appellieren jetzt 28 namhafte Persönlichkeiten an sein Versprechen, dass Gröner via Homepage den Dresdnern gegeben hat: „Der Wiederaufbau des Palais Hoym nach historischem Vorbild ist nur ein Teil eines neuen Quartiers, das die CG Gruppe auf dem Filetgrundstück neben der Frauenkirche realisieren wird: Hinter Barock-Fassaden und grünen Innenhöfen sollen künftig neben hochwertigen Wohnungen auch Cafés, Restaurants sowie ein Hostel entstehen." Die 28 Unterzeichner, darunter Heinrich Magirius, Harald Marx, Gunter Just, Ernst Hirsch, F.W. Junge, Dr. Alan Russel und Peter Schreier, sprechen sich deutlich für die historische Rekonstruktion der Fassade aus. Sollte der Investor das nicht leisten können, ist GHND-Chef Torsten Kulke optimistisch: „Wir haben einen Investor, der das Grundstück übernehmen würde und das Palais Riesch wiederherstellen will."


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