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Carola Pönisch

Night of light: Dresden leuchtet rot

Gestern Abend (22. Juni) punkt 22 Uhr wurden das Terrassenufer, der Fernsehturm und weitere Dresdner Wahrzeichen in rotes Licht gehüllt. Als Teil der bundesweiten Aktion "Night of light" machten die Veranstaltungsbranche auf ihre Not aufmerksam.
Gestern Abend: Brühlsche Terrasse in leuchtendem Rot. Foto: Mutschke

Gestern Abend: Brühlsche Terrasse in leuchtendem Rot. Foto: Mutschke

Die Brühlsche Terrasse, der Fernsehturm, der Ostra Dome, das Cars and Stars-Autokino, das Bellevue Hotel, Schloss Albrechtsberg, der Kulturpalast, das Lebendige Haus am Postplatz und noch einige andere Gebäude erstrahlten ab 22 Uhr stundenlang in rotem Licht. Mehrere Dresdner Veranstalter machten damit auf ihre dramatische Lage aufmerksam. Seit 10. März dürfen sie coronabedingt keine Großveranstaltungen mehr anbieten, das Verbot wurde jetzt über den 31. August hinaus verlängert. Auch viele private Kulturveranstalter wie z.B. Theater beklagen hohe Einnahmeverluste, die auch nicht wettgemacht werden, wenn sie jetzt ihre Häuser mit 25 bis 35 Prozent der vorhandenen Plätze wieder nutzen dürfen.  Warum die Eventwirtschaft so wichtig ist Die Eventwirtschaft war der erste Wirtschaftszweig, der von der COVID-19-Krise getroffen wurde und er wird auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit am längsten und tiefgreifendsten von den Auswirkungen betroffen sein. Faktisch alle Unternehmen aus den Bereichen Messebau, Veranstaltungstechnik, Eventagentur, Catering, Bühnenbau, Eventlocation, Messegesellschaft Kongresscenter, Tagungshotel, Konzertveranstalter, Künstler und Einzelunternehmer haben durch die erfolgten Veranstaltungsverbote seit dem 10. März innerhalb weniger Werktage ihre gesamten Auftragsbestände verloren. Ein Ende ist nicht in Sicht, denn Großveranstaltungen sind weiterhin bis Ende Oktober verboten und in Theatern, Kinos und Konzerthäusern darf nur ein Drittel bis ein Viertel aller Plätze bespielt werden. Die Veranstaltungswirtschaft insgesamt ist einer der größten Sektoren der deutschen Wirtschaft und zählt laut einer aktuellen Studie rund eine Million direkte Beschäftigte. Es wird ein jährlicher Umsatz von rund 130 Milliarden Euro erwirtschaftet.  Rechnet man die Kultur- und Kreativwirtschaft mit ihren veranstaltungsbezogenen Teil- und Zuliefermärkten hinzu, so beschäftigen mehr als 300.000 Unternehmen in über 150 Disziplinen mehr als drei Millionen Menschen und erzielen einen Jahresumsatz von über 200 Milliarden Euro! 


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