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Carola Pönisch

Mutige OP beendet Leonies Leidensweg

Ein interdisziplinäres Expertenteam des Uniklinikums Carus übertrug im August 2014 der damals zehnjährigen Gymnasiastin rund 220.000 körpereigene Inselzellen in die Leber. Heute fühlt sich Leonie gesund.

„Die kindliche Lebensfreude war einfach weg", beschreibt Leonies Mutter die Gefühlslage ihrer Tochter als Zehnjährige. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Mädchen bereits 26 Operationen über sich ergehen lassen. Seit sie zwei Jahre alt war, litt die Dresdner Gymnasiastin unter ständig auftretenden Entzündungen der Bauchspeicheldrüse. Erst operierten Chirurgen eines Dresdner Krankenhauses und dann Spezialisten eines norddeutschen Uniklinikums das Kind. Doch die operativen Behandlungen der Entzündungsherde hielten nie lange an. Einmal kam die nächste Entzündung bereits am Tag der Entlassung. Die dabei auftretenden Schmerzen waren sehr quälend und ließen sich nur mit starken Schmerzmitteln lindern. Es waren die Berichte der Medien über die deutschlandweit erste Transplantation körpereigener Inselzellen bei einem Unfallopfer, die Leonies Mutter auf die besondere Expertise des Dresdner Uniklinikums aufmerksam machte. Prof. Grützmann hatte 2013 einem Gabelstaplerfahrer nach einem Arbeitsunfall die durchtrennte Bauchspeicheldrüse entfernt. Die darin befindlichen Inselzellen bereitete Dr. Ludwig dann so auf, dass diese nach der Transplantation in der Leber dort das lebenswichtige Insulin weiter produzieren. „Wäre das nicht auch eine Lösung für Leonie", fragte die Mutter. Denn eine Entfernung der Bauchspeicheldrüse – und damit ein Leben als Diabetikerin – kam für ihre Tochter (noch) nicht in Frage. Dank des Mutes der Ärzte, diese Transplantation erstmals an einem Kind vorzunehmen, gilt Leonie heute fast als geheilt. Die Elfjährige ist in nur einem Jahr um zehn Zentimeter gewachsen und wiegt 36 statt 27 Kilo. „Ich habe keine Schmerzen mehr", sagt sie und freut sich wirklich, nicht mehr so oft in der Schule zu fehlen. Im Bild: Prof. Grützmann, Leonie und Dr. Barbara Ludwig. Foto: Uniklinik Dresden


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