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Milliarden sind in Stadterneuerung geflossen

Programm zum Denkmalschutz in Hellerau – Sachsenbad in Pieschen bleibt vorerst Ruine
Erkennen Sie diesen Ort? Das Foto entstand in Gorbitz. Der Stadtteil bietet mehr als nur Plattenbau. Foto: Pönisch

Erkennen Sie diesen Ort? Das Foto entstand in Gorbitz. Der Stadtteil bietet mehr als nur Plattenbau. Foto: Pönisch

Vor 25 Jahren begann in der Landeshauptstadt ein neues Kapital der Stadtentwicklung. 1990 waren viele Stadtteile dem Verfall ausgesetzt. Komplette Straßenzüge in Pieschen, der Neustadt und dem Hechtviertel offenbarten einen desolaten Bauzustand. Um Häuser und den Charakter von Wohnvierteln zu erhalten, wurden städtebauliche Maßnahmen auf den Weg gebracht. Knapp 450 Millionen Euro flossen aus öffentlichen Geldtöpfen. 117 Millionen steuerte die Stadt davon bei. Durch gezielte Förderung konnten rund drei Milliarden Euro privater Mittel als zusätzliche Investition generiert werden. Heute weisen 95 Prozent der damals sanierungsbedürftigen Gebäude einen modernen Zustand auf. Der Leerstand bei Wohnungen beträgt nur noch fünf Prozent. „Auch durch Neugestaltung von Straßen, Plätzen und Grünflächen ist es gelungen, Arbeits- und Lebensbedingungen zu verbessern“, sagt Stefan Szuggat, Leiter des Stadtplanungsamtes. Insgesamt 31 Projekte wurden im Rahmen der Stadterneuerung seit 1991 mit verschiedenen Zielsetzungen umgesetzt. Als Meilensteine können die Wiederherstellung des alten Loschwitzer Dorfkernes, die zum Theater umgebaute St. Pauli-Kirche, der Altmarkt und die Frauenkirche als hochwertiges Symbol des Wiederaufbaus genannt werden. Prägend war für einen Teil der Maßnahmen auch die intensive Beteiligung von Bürgern, etwa beim Nordbad in der Neustadt. Viele Projekte laufen in den nächsten Jahren aus, andere haben eben erst begonnen, wie der Umbau des ehemaligen Kraftwerk Mitte zum Kulturzentrum. Auch in Hellerau wird der städtebauliche Denkmalschutz fortgesetzt. Beispielhaft sind die Maßnahmen zur Aufwertung der Plattenbausiedlungen zu nennen. Die Abnahme der Einwohnerzahl von 35.000 im Jahr 1989 zu 20.000 Einwohnern im Jahr 2002 in Gorbitz erforderte ein konkretes Konzept zur Aufwertung öffentlicher Räume und der Schaffung von Kinder- und Jugendeinrichtungen im Rahmen der „Sozialen Stadt“, einem noch laufenden Förderprogramm für Gebiete wie Gorbitz, Prohlis und die Johannstadt. Zukünftig müssen Maßnahmen der Stadterneuerung an überarbeiteten Fördermöglichkeiten ausgerichtet werden. „Deshalb ist unklar, welche neuen Projekte wir angehen können“, so Szuggat. Deshalb wird unter anderem das Sachsenbad in Pieschen weiter als Ruine grüßen. Bürgerbeteiligung und Fragen der Klimaverbesserung sollen jedoch bei Projekten eine bestimmende Rolle spielen.


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