Seitenlogo
pm/ck

Lausige Zeiten für Dresdner Fichten

Dresden. Parasiten saugen im gesamten Stadtgebiet die Nadeln gelbbraun - Bruch- und Standsicherheit sind jedoch aktuell noch nicht gefährdet.

Befallene Blaue Stech-Fichte in Seidnitz.

Befallene Blaue Stech-Fichte in Seidnitz.

Bild: Birk Albert

Seit einigen Tagen fallen im Stadtgebiet Nadelbäume auf, deren Nadelkleid teilweise oder vollständig gelbbraun gefärbt ist. Die Ursache dafür ist ein Massenauftreten der Sitkafichten- bzw. Fichtenröhrenlaus. Die grünen Läuse mit roten Augen laben sich ab Ende des Winters an den Nadeln der betroffenen Fichten, die durch das intensive Saugen der Parasiten absterben.

Einen vergleichbar starken Lausbefall gab es in den 1990er Jahren und zuletzt 2015. Besonders häufig kommt es dazu, wenn es mehrere Jahre hintereinander ähnliche Witterungsbedingungen mit milden Wintern und anhaltend trockenen Frühjahrswochen gibt. Befallen werden neben der namensgebenden Sitka-Fichte hauptsächlich die Blaue Stech-Fichte und die Zuckerhut-Fichte, seltener die Serbische Fichte und die einheimische Rot-Fichte.

Die Läuse können lediglich durch Spritzungen mit dafür zugelassenen Mitteln bekämpft werden, was jedoch nur an Jungbäumen praktikabel ist. Mit dem Neuaustrieb in den kommenden Jahren und nach mindestens vier Jahren ohne Befall können sich die betroffenen Bäume teilweise wieder erholen und eine geschlossene Krone bilden. Wer den Versuch unternimmt, seinen Baum zu retten, sollte das Gehölz durch häufiges Wässern bei trockener Witterung, wiederholtes Abspritzen und einer auf die Baumgröße abgestimmten Düngung unterstützen und keinesfalls bereits jetzt die scheinbar toten Äste abschneiden.

»Die unmittelbaren Auswirkungen an den betroffenen Nadelgehölzen sind erst einmal nur optischer Natur«, erklärt Birk Albert, Sachgebietsleiter Gehölzschutz im Umweltamt. »Die Stand- und Bruchsicherheit dieser Bäume ist zunächst nicht gefährdet. Befallene Bäume stellen keine Gefahr für den Menschen, für Sachwerte oder für andere Baumarten – mit Ausnahme der benannten Fichtenarten – dar. Somit besteht erst einmal kein Grund zur Fällung.«

 

Infos & Fragen: umwelt.natur@dresden.de oder www.dresden.de/gehoelzschutz


Meistgelesen