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Koalanachwuchs kündigt sich an

Dresden. Das ist mal eine besondere Überraschung: Genau am dritten Geburtstag von Koalaweibchen Eerin flattert eine freudige Nachricht aus dem Dresdner Zoo in die Redaktion: Koalanachwuchs ist in Sicht!

Koalaweibchen Eerin ist beutelträchtig.

Koalaweibchen Eerin ist beutelträchtig.

Bild: Männel

Genau am dritten Geburtstag von Koalaweibchen Eerin flattert die freudige Nachricht aus dem Dresdner Zoo auf die Redaktionstische: Das Weibchen, das vor rund einem halben Jahr aus Duisburg kam, damit es endlich Nachwuchs gibt, hat zusammen mit dem Männchen Mullaya die Hoffnungen erfüllt.

Das Interesse füreinander war da und so wurde Eerin in den letzten Monaten bei Östrus-Anzeichen zu Mullaya gebracht. Koala-Männchen leben einzelgängerisch und treffen nur zur Paarung auf die Weibchen. Bei einer erfolgreichen Verpaarung findet nach 32 bis 34 Tagen die Geburt statt. Dabei klettert das rund zwei Zentimeter große, nackte Jungtier selbstständig in den Beutel der Mutter, dessen Öffnung etwa mittig auf dem Bauch des Weibchens liegt. Die Geburt findet für gewöhnlich im Verborgenen statt und kann nur selten beobachtet werden.

Tierpfleger Olaf Lohnitz konnte vorsichtig in den Beutel von Eerin schauen und feststellen, dass ein Jungtier den beschwerlichen Weg in den Beutel geschafft hat. Die Geburt wird auf Ende März geschätzt. Im Beutel ist das Jungtier mit der milchproduzierenden Zitze fest verbunden und wächst dort heran. Ein Schließmuskel hält den Beutel in dieser Zeit fest verschlossen. Erst nach vier bis fünf Monaten öffnet das Jungtier im Beutel seine Augen. Einen Monat später schaut auch schon mal ein Arm, ein Bein oder das Köpfchen aus dem Beutel. Mit reichlich 6 Monaten verlässt das Jungtier dann auch schon ab und zu den Beutel. Ob sich das Jungtier gut entwickelt und es gut wächst, werden die nächsten Monate zeigen.

Äußerlich ist Eerin bisher noch nichts anzusehen. Koala-Weibchen Eerin wurde am 14. Juni 2020 geboren. Das europäische Koala-Zuchtbuch zählt etwa 40 Koalas in elf Einrichtungen. Die Situation der europäischen Koala-Population wird vom Spezies-Koordinator als schwierig eingeschätzt. Es gibt viel zu wenig Geburten, weil sich viel zu wenig Tiere fortpflanzen. Mit der Geburt eines Nachkommens der Dresdner Koalas Eerin und Mullaya besteht die berechtigte Hoffnung, den vorhandenen schmalen Genpool besser auszunutzen und die Population stabil zu halten und zu vergrößern.


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