

Wie kaum ein anderer hat der Mönch und Seelsorger, Rebell und Reformer Martin Luther die Welt verändert. Theologie und Kirche, die deutsche Sprache, Medien, Musik, Bildung und Kultur, die politische Ordnung in Deutschland und Europa und vieles mehr hat Luther grundlegend reformiert. Wie Kolumbus und Kopernikus zählt er zu den Begründern unserer „Neuzeit“. Doch wie sah Luthers Handschrift aus? Was hat ihn bewegt? Sind die 500 Jahre alten Dokumente verständlich, sind sie überhaupt noch von Bedeutung? Antworten darauf gibt die Sächsische Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) in einem sehr interessanten Projekt. Bis zum 31. Oktober 2017 stellt sie aus ihrem großen Fundus an Reformationsquellen Woche für Woche unter http://reformation.slub-dresde.de jeweils eine Originalhandschrift vor. Die 1556 im Dresdner Schloss gegründete kurfürstliche Bibliothek sammelte in großem Umfang Zeugnisse des Reformators, darunter mehr als 2000 reformatorische Flugschriften. Luthers Handschrift seiner Vorlesungen über die Psalmen aus den Jahren 1513 bis 1516 wurde Ende 2015 als ein Schlüsseldokument der Reformation in das Weltdokumentenerbe der Unesco aufgenommen. Aber auch viele weitere Originale aus den Sammlungen der SLUB verdienen es, neu entdeckt, erforscht und bekannt gemacht zu werden. Alle digitalisierten Dokumente werden zu einer digitalen Bibliothek der Reformation zusammengefügt.