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Jazztage 2024 mit radikaler Verkleinerung

Dresden. Teuerungen und lediglich eine geringe Förderung zwingen das größte Jazzfestival Deutschlands in diesem Jahr in die Knie - der Fokus steht aktuell vor allem auf Erhalt.

Auch das größte Jazzfestival Deutschlands hat mit gestiegenen Kosten zu kämpfen.

Auch das größte Jazzfestival Deutschlands hat mit gestiegenen Kosten zu kämpfen.

Bild: Pixabay

In 2023 feierten die Jazztage Dresden einen beispielhaften Festivaljahrgang mit 100 Konzerten in knapp sechs Wochen und Besucherzahlen, die nur knapp die Vor-Corona-Zahlen aus 2019 verfehlten. Für 2024 stehen die Zeichen jedoch auf radikaler Verkleinerung des Festivals und der Hauptfokus liegt auf dem Erhalt der Institution und des kleinen Festivalteams.

»Unter den aktuellen Bedingungen und der extrem geringen Förderung kann das kleine Jazztage-Team mit viereinhalb Stellen dieses weit über die nationalen Grenzen hinaus bedeutsame Festival nicht mehr wie gewohnt realisieren«, so Festivalintendent Kilian Forster. Trotz der Rekordzahlen aus dem Vorjahr ist die aktuell 40-prozentige Kostensteigerung nicht aufzugangen. In direkter Konkurrenz zu hoch subventionierten Mitbewerbern, welche die Honorare der Künstler überbieten und die Eintrittspreise unterbieten können, ist es den Jazztagen ohne eine vergleichsweise faire Unterstützung von Stadt und Land nicht möglich, in diesem ungleichen Wettbewerb zu bestehen.

 

»Jazz Tage« statt Jazztage

 

Für das Festivaljahr 2024 im nun deutlich verkleinerten Umfang fehlen rund 100.000 Euro. 2024 wird das Festivalprogramm daher anhand der Tourneen von Spitzenkünstlern über das Jahr verteilt einzelne »Jazz Tage« enthalten sowie etwa zehn nicht zusammenhängende Konzerte als Ersatzfestival vom 18. Oktober bis 24. November. Große Künstler, die bereits im (kleinen) Festivalkalender 2024 stehen, sind Tommy Emmanuel (23. September), Fanfare Ciocarlia (20. Oktober), Quadro Nuevo (24. Oktober), Curtis Stigers (3. November), Tina Tandler (15. November) und Lisa Fitz (23. November).

 

Benefizkonzert für das Festival

 

Das Festivalteam ist aktuell vor allem darauf konzentriert, die Fianzierungslücke zu schließen und damit den Erhalt der Jazztage zu sichern. Teil der Maßnahmen sind dabei auch Benefizkonzerte mit nahmhaften Künstlern und Crowdfunding. Ein großes Benefizkonzert wird am 23. April im Kulturpalast Dresden stattfinden. Bei freiem Eintritt wird einerseits zu großartiger Musik ohne Grenzen eingeladen, aber auch Spenden zur Unterstützung der Jazztage Dresden gesammelt. Musiker aus aller Welt und aus unterschiedlichen Grenres sind dafür angefragt – zugesagt haben bereits Tom Gaebel, Dirk Zöllner, Klazz Brothers & Cuba Percussion, Vocal Concert Dresden und die Dresden Bigband.

Wenn die Pläne für das Jahr 2024 aufgehen, ist 2025 – zum 25. Jubiläum des Festivals – eine Rückkehr zur Festivalgröße und Bedeutung der Vorjahre geplant.

 

Infos, Programm und Tickets für die Jazztage 2024 unter: www.jazztage-dresden.de


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