

Zum heutigen Internationalen Frauentag (8. März) wurde eine neue Rubrik im Dresdner Themenstadtplan vorgestellt: Frauenpersönlichkeiten mit besonderen Biografien, nach denen Straßen in Dresden benannt wurden. »In Dresden gibt es 3.214 Straßennahmen. Etwa 1.000 sind nach Personen benannt: ca. 900 nach Männern und 126 nach Frauen«, so Klara Töpfer, Amtsleiterin im Amt für Geodaten und Kataster. »Dieses Verhältnis wird sich kurzfristig nicht ändern. Nur wenige Straßen werden neu gebaut und benannt. Für eine Neubenennung erarbeiten die Stadtbezirksbeiräte und Ortschaftsräte die Namensvorschläge. Das Frauen*stadtarchiv Dresden schlägt Frauenpersönlichkeiten vor, die zum jeweiligen Ort passen könnten. Die Entscheidung trifft der Stadtrat.«
Seit Jahren wird darauf aufmerksam gemacht, dass in Dresden bislang nur vier Prozent der Straßennamen einen weiblichen Bezug haben (28 Prozent männlich, 68 Prozent sonstiges). Vor allem das Frauen*stadtarchiv setzt sich seit 2002 für mehr Frauennamen auf Straßenschildern ein, aktuell mit dem Projekt »Auf die Straßen(schilder), fertig, los! Frauen im Dresdner Stadtbild«.
Das Frauen*stadtarchiv schreibt dazu: »Da die Zahl von Neu- und Umbenennungen begrenzt ist, wollen wir den Blick erweitern und andere Möglichkeiten, wie Frauen im Stadtbild präsenter werden können, in Betracht ziehen. Zu denken ist hier an Denkmäler, Mahnmäler, Grabstätten oder Stolpersteine sowie an die Benennung von Parks, Seen oder auch Schulen, Universitäten, Institutsgebäuden oder Festsälen. In den Projektjahren bieten wir zu dem Thema auch verschiedene Veranstaltungen an.«
Wie erkennt man, nach welcher Persönlichkeit eine Straße benannt wurde?
Auf Zusatzschildern an den Straßennamensschildern steht, welche Tätigkeit die Person ausgeübt hat und warum sie geehrt wird. Vermerkt sind auch Geburts- und Todesjahr. Diese Angaben zu den Persönlichkeiten sind auch im Themenstadtplan gespeichert. Entweder kann man dazu auf den jeweiligen Straßennamen klicken oder bei der Suche den Straßennamen eingeben.
Der längste und kürzeste Straßenname nach Frauenpersönlichkeiten
Das Käthe-Kollwitz-Ufer, benannt nach der Malerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz, ist mit rund 3,4 Kilometern die längste Straße, die nach einer Frau in Dresden benannt ist. Die Anne-Frank-Straße in Dresden-Trachau, die an das Holocaust-Opfer erinnert, ist dagegen die kürzeste mit nur 44 Metern.
Nach Frauenpersönlichkeiten benannte Straßen: www.dresden.de/stadtplan-frauenstrassennamen