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Erinnern – Versöhnen – Zukunft gestalten

Dresden. Erinnern, um für die Zukunft zu lernen – das ist die Botschaft der Frauenkirche in den Tagen rund um den 13. Februar.

Frauenkirche Dresden / Neumarkt

Frauenkirche Dresden / Neumarkt

Bild: Büttner

„Wie erschütterlich unsere sicher geglaubte Friedensordnung ist, erleben wir seit 350 Tagen durch den Krieg in der Ukraine. Dem diesjährigen Erinnern am 13. Februar gibt das einen neuen Fokus. Im Wissen um das Leid und die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und den langen Weg der Versöhnung danach richten wir unseren Blick auf aktuelle Krisenherde in der Welt. Wir halten inne, rufen nach Frieden und entzünden symbolische Hoffnungslichter”, so Frauenkirchenpfarrer Markus Engelhardt.

 

In Wort, Klang und Stille

Bereits am Samstag, 11. Februar, 20 Uhr, greift ein Konzert des Kammerchores der Frauenkirche diese Botschaft auf. Das Konzert »Klang der Hoffnung« präsentiert Psalmvertonungen von Schütz und Praetorius. Ihre Musik, die in einer durch Krieg und Elend geprägten Text entstand, verbindet frühbarocke Klangpracht mit tiefgründiger Textdeutung, lässt aber immer wieder kraftvoll Hoffnung durchleuchten. Tickets zu 17/24/31 und 45 Euro sind HIER zu erwerben.

Am Gedenktag selbst, dem 13. Februar, ist die Frauenkirche ganztägig ein Ort, der Erinnern ermöglichen und Hoffnung stiften will. Vom Nachmittag bis in die Abendstunden (16 bis 22 Uhr) können auf dem Neumarkt auf eigens eingerichteten Flächen Kerzen abgestellt werden. Die Gesellschaft zur Förderung der Frauenkirche Dresden e.V. ermöglicht das Stille Gedenken vor der Frauenkirche. Es wird Raum sein für Gespräche und Begegnungen, aber auch für schweigendes Erinnern. Um 18 Uhr beim Zusammenschluss der Menschenkette läuten die Glocken der Frauenkirche. 18.15 Uhr beginnt der durch die Fördergesellschaft organisierte »Dresdner Gedenkweg – unterwegs zur Versöhnung« (Treff Gedenkstele Hasenberg).

Erstmalig lädt die Frauenkirche am 13. Februar, 19.30 Uhr, zu einem Podium ein. Die Kulturbürgermeisterin der Landeshauptstadt Dresden Annekatrin Klepsch diskutiert mit der wissenschaftlichen Leiterin des Militärhistorischen Museums Dr. Kristiane Janeke und der Leiterin der Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden Dr. Uljana Sieber die Frage »Dresden und der 13. Februar 1945 – hat das Gedenken eine Zukunft?«. Der Eintritt ist frei.

21.45 Uhr stimmen die acht Glocken der Frauenkirche in das stadtweite Geläut ein. Im Anschluss sind die Menschen ab 22 Uhr zur traditionellen Nacht der Stille eingeladen. Die Nacht der Stille wird diesmal in der Unterkirche stattfinden.

 

Besondere Buchpremiere

Am Dienstag, 14. Februar, 16.15 Uhr, begrüßt die Frauenkirche Reverend Andrew March. Der Pfarrer aus Coventry hat mit »Feindes Liebe« ein besonderes Buch geschrieben, dessen deutsche Übersetzung im Rahmen einer Lesung vorgestellt wird. Es handelt vom jungen Cambridge-Studenten Fred Clayton, der 1936 nach Dresden kam und den aufkeimenden Nationalsozialismus erlebt. Nach seiner Rückkehr nach England entspinnt sich ein intensiver Briefwechsel mit einer Dresdner Familie, der dem Hass zwischen Kriegsgegnern Freundschaft und Liebe entgegensetzt. Die Lesung in der Unterkirche wird musikalisch gerahmt und steht allen Interessierten offen.


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